Attacke im Louvre
Aktivistinnen überschütten Mona Lisa mit Suppe
Am Sonntag haben Aktivistinnen die Mona Lisa im Louvre mit Suppe überschüttet. Ein Video des Vorfalls zeigt, wie die orange Flüssigkeit über das Kunstwerk von Leonardo da Vinci rinnt, während die beiden Frauen vor dem Gemälde posieren.
Wie der Clip zeigt, kletterten die Aktivistinnen nach der Attacke auf die Mona Lisa unter der Absperrung durch und trugen vor dem Kunstwerk ihr Statement vor.
„Recht auf gesunde Ernährung“
Laut eines AFP-Journalisten wollten die beiden Frauen mit der Aktion ihre Forderung nach einem „Recht auf gesunde und nachhaltige Ernährung“ Nachdruck verleihen.
„Was ist wichtiger? Kunst oder das Recht auf gesunde und nachhaltige Lebensmittel?“, fragten die beiden Aktivistinnen vor dem Gemälde stehend. „Euer Agrarsystem ist krank. Unsere Bauern sterben bei der Arbeit.“
In Frankreich protestieren Bauern seit Tagen gegen bürokratische Auflagen und eine als zu niedrig empfundene Entlohnung.
Raum geräumt und gesäubert
Auf dem T-Shirt einer der Aktivistinnen war „Riposte alimentaire“ zu lesen. Dabei handelt es sich um eine Gruppierung, die Teil der umweltaktivistischen Food-Response-Bewegung ist. Diese ruft durch „zivilen Widerstand“ zum „Aufbau einer gerechten und widerstandsfähigen Gesellschaft“ auf.
Mitarbeiter des Museums reagierten umgehend und stellten einen Sichtschutz auf, um den Blick auf die Szene zu verstellen. Laut AFP aktivierte der Louvre zudem einen Krisenstab. Der Raum, in dem die Mona Lisa zu bewundern ist, wurde umgehend geräumt und gereinigt. Die beiden Aktivistinnen kamen in Polizeigewahrsam.
Kein Grund könne rechtfertigen, dass man das Bild als Zielscheibe nehme, reagierte Frankreichs neue Kulturministerin Rachida Dati auf ihrem X-Account. Die Mona Lisa gehöre, so wie Frankreichs ganzes Kulturgut, den künftigen Generationen.
Mona Lisa durch Panzerglas geschützt
Das weltberühmte Gemälde von Leonardo da Vinci stammt aus dem 16. Jahrhundert. Es ist durch Panzerglas geschützt, weshalb es unwahrscheinlich ist, dass es bei der Suppen-Aktion der Aktivistinnen beschädigt wurde.
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Die Attacke am Sonntag ist längst nicht die erste auf die Mona Lisa. Bereits 1956 schüttete ein Unbekannter Säure auf das Gemälde, das bei dem Angriff schwer beschädigt wurde. Im selben Jahr warf ein Tourist zudem einen Stein auf da Vincis Meisterwerk. Dabei ging das Glas zu Bruch und das Kunstwerk wurde beschädigt.
Seit März 2005 wird die Mona Lisa durch ein rund vier Meter hohes und zwei Meter breites Panzerglas in einem speziell für das Gemälde umgestalteten Saal geschützt. Erst 2022 versuchte ein Mann, der eine Damenperücke trug, das Panzerglas einzuschlagen. Anschließend beschmierte er die Mona Lisa mit Torte.
Berühmte Kunstwerke im Visier von Aktivisten
In den vergangenen Monaten hatten Klimaaktivisten mehrfach berühmte Kunstwerke attackiert, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen, darunter Andy Warhols „Campbell‘s Soup“ in Australien, Vincent Van Goghs „Sonnenblumen“ in London oder Claude Monets „Getreideschober“ im Potsdamer Museum Barberini.
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