„Power of Siberia-2“
Scheitert Russlands Mega-Pipeline nach China?
Der von Russland vielfach hochgepriesene Bau der Erdgas-Pipeline von Russland über die Mongolei nach China droht sich zu verzögern. Beobachtern zufolge ist man sich nicht einmal in den wichtigsten Fragen, einschließlich der Preisgestaltung, einig. Dem Kreml dürfte dies sauer aufstoßen - hat er doch massiv auf China gesetzt, um den Verlust eines Großteils seiner Gasverkäufe nach Europa auszugleichen.
„Beide Seiten brauchen noch mehr Zeit“, gestand der Ministerpräsident der Mongolei, Oyun-Erdene Luvsannamsrai, am Sonntag der „Financial Times“. „Die chinesische und die russische Seite führen noch Berechnungen und Schätzungen durch.“ Beide Länder müssten sich noch auf die wichtigsten Details einigen. Hohe Gaspreise hätten zeitweise die Gespräche erschwert, so Oyun-Erdene.
Die russische Vize-Ministerpräsidentin Viktoria Abramtschenko hatte im vergangenen Jahr gesagt, dass der Bau des mongolischen Teils im ersten Quartal oder in der ersten Hälfte des Jahres 2024 beginnen könnte.
Kapazitäten wie Nord Stream 1
Moskau hat intensive Gespräche über den Bau einer neuen Pipeline mit dem Namen „Power of Siberia-2“ geführt, die jährlich 50 Milliarden Kubikmeter Gas von Russland über die Mongolei nach China transportieren soll. Das ist fast so viel wie die inzwischen stillgelegte Pipeline Nord Stream 1 durch die Ostsee, die 2022 durch Explosionen schwer beschädigt wurde.
Weder der staatliche Gazprom-Konzern noch der Kreml reagierten auf Bitten der Nachrichtenagentur Reuters um Stellungnahmen zu den Einlassungen des mongolischen Regierungschefs. Das chinesische Außenministerium war zunächst nicht zu erreichen.
Die westlichen Staaten haben nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine vor fast zwei Jahren Sanktionen verhängt und sind zugleich bemüht, ihre Abhängigkeit von russischen Energielieferungen zu verringern.
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