Im Rahmen der „Krone“-Fußballerwahl stellen wir auch bei der 57. Auflage besondere Fans vor. Diese Geschichte handelt davon, wie Bernhard Wastyn mit Skizzen auf Servietten viele imposante Choreographien des von ihm gegründeten Nationalteam-Fanklubs „Hurricanes“ einleitete und damit pure Leidenschaft entfachte.
Die Liebe zum Fußball war schon in der Jugend grenzenlos. Bei der WM 2002 in Japan und Südkorea nahm Bernhard Wastyn sogar einen Mini-Fernseher mit in die Schule, um in den Pausen schauen zu können. Danach begann er auch, zu Länderspielen zu gehen. Bei der Heim-EURO war er in den Spielen gegen Kroatien und Polen im Happel-Stadion: „Ich war damals irrsinnig enttäuscht, dass es keine Choreographie und keinen organisierten Support gegeben hat. Da hätte ich mir mehr erwartet.“
Vom Block West viel abgeschaut
Als sein älterer Bruder Christoph danach eine Jahreskarte für Rapid gewann, zog es Bernhard regelmäßig nach Hütteldorf: „Ich war vom ersten Spiel an sehr beeindruckt. Die Stimmung war bombastisch. Trommeln, Vorsänger, Choreos, Spruchbänder, alles hat mich fasziniert. Ich habe fast mehr auf den Block West geschaut als auf das Spiel. Da habe ich mich sehr viel abgeschaut und viel gelernt.“
2010 Fanklub gegründet
Am 8. Oktober 2010 empfand Wastyn beim EM-Qualifikationsspiel gegen Aserbaidschan trotz des 3:0-Heimsiegs die Stimmung im Happel-Stadion am Tiefpunkt. Danach gründete er mit seinem anderen Bruder Stephan den Fanklub „Hurricanes“ und etablierte organisierten Support bei Länderspielen. Die vielen Choreographien entstanden immer nach einem klassischen Muster. Bernhard hatte beim Essen eine Idee, zeichnete erste Skizzen auf eine Serviette. Dann rief er seinen Bruder an und fragte: „Wollen wir das nicht machen“. Stephan digitalisierte dann den Plan, legte stundenlang alles grafisch an. Danach war klar, auf welchem Platz welcher farbige Zettel liegen muss.
Ausgeklügelte Logistik
Für Spruchbänder und Überrollfahnen glühten dann in einem Turnsaal die Nähmaschinen: „Du brauchst viel Platz, um so etwas zu organisieren.“ Und eine ausgeklügelte Logistik, um alles ins Stadion zu bringen und dort vorzubereiten. Für die prächtige Choreographie im EM-Qualifikationsspiel gegen Belgien, mit der die Support-Ära der Hurricanes zu Ende ging, mobilisierte der offizielle ÖFB-Fanklub noch einmal alle Kräfte: 30 Mitglieder investierten über 1000 Arbeitsstunden. Die Überrollfahne mit dem Löwenlogo der Hurricanes hatte 500 Quadratmeter. Wastyn und Co. verteilten 13.500 Zettel und 13.500 Info-Flyer. Insgesamt investierten sie aus eigener Tasche inklusive von Wurfrollen 13.000 Euro.
Baumgartner als Lieblingsspieler
Wastyn, der an der Mittelschule Baden Mathematik und Sport unterrichtet, sagt: „Die Stimmung und die Atmosphäre war mir immer am wichtigsten.“ Vom aktuellen Nationalteam taugt ihm besonders Leipzig-Legionär Christoph Baumgartner: „Er feiert nach Toren oft vor den Fans in der Kurve. Das gefällt mir besonders gut. Und natürlich ist er auch ein sensationeller Fußballer. Heuer ist Baumi mein Favorit für die “Krone„-Fußballerwahl.“
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