Eislaufen am Weissensee zählt zu den absoluten Highlights in Kärnten. Europas höchstgelegener Badesee bietet im Winter die größte präparierte Natureisfläche der Welt und verzaubert seine Besucher zudem mit idyllischer Bergkulisse.
Wie ein Fjord inmitten der erhabenen Präsenz der unberührten Bergwelt liegt der Weissensee auf 930 Meter Seehöhe in Kärnten. Umsäumt von weißer Pracht und gefrorenem Schilf, spiegelt seine Oberfläche die schneekristallglitzernden Baumwipfel und Berge rundum wider. Das 23 Kilometer lange Ufer ist nur zu einem Drittel bebaut. Der Rest steht unter Natur- und Landschaftsschutz.
Neben der winterlichen Bilderbuchidylle hat der See noch ein weiteres Highlight parat. Das Naturjuwel friert jedes Jahr von Dezember bis März verlässlich zu und bietet mit einer Eisdichte von bis zu 40 Zentimetern ein Eldorado für zahlreiche Aktivitäten.
Freunde des Eisstockschießens dürfen ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen, während andere beim Pondhockey (Eishockey auf Natureis) dem Puck nachjagen. Unverfrorene wagen sich auch unter die Eisdecke und tauchen in die faszinierende Unterwasserwelt ab. Wer auf der glatten Oberfläche gut zu Fuß ist, genießt einen romantischen Spaziergang und lauscht den „Melodien“ aus der Tiefe des Sees.
Die absoluten Hauptdarsteller sind hier jedoch definitiv die Eisläufer. Könner in Leggings flitzen mit Tempo 50 über den gefrorenen See. Genussfahrer gleiten mit gleichmäßigen Bewegungen zwischen den Ufern hin und her und Eltern verhelfen ihren Nachwuchs zum ersten Eiserlebnis. Zu Hunderten, manchmal zu Tausenden tummeln sie sich auf der größten präparierten Natureisfläche der Welt.
Je nach Wetter- und Eisverhältnissen werden jedes Jahr eine bis zu 25 Kilometer lange Rundbahn sowie eine 400-Meter-Bahn „angerichtet“. Der Weissensee hat auch in der internationalen Eislaufszene einen festen Platz. Insbesondere die holländische „Elf-Städte-Tour“ ist als das ultimative Highlight für Eisschnellläufer bekannt.
Zudem befindet sich Österreichs einzige Natureislaufschule in Techendorf. Für Eislauf-Novizen, Fortgeschrittene und Kinder gibt es auch Tageskurs-Angebote.
Damit auf dem Naturspielplatz jeden Tag alles glattläuft, ist vor allem eine Person verantwortlich - der Eismeister. Norbert Jank ist über 70 Jahre alt, Typ Skilehrer, schlank, mit grau meliertem kurzem Haar und vom Wetter gegerbter Haut. Seit über 30 Jahren bearbeitet er die Natureisfläche und poliert sie täglich wie ein Juwelier seine Diamanten.
Manchmal gluckert es unheimlich unter dem Eis. An die Symphonie unter den Sohlen (oder Kufen) gewöhnt man sich schnell. Beginnt es zu schneien, absorbiert der Schnee die Klänge und lässt die geheimnisvolle Musik langsam verstummen. Und Norbert Jank dreht unermüdlich seine Runden, um die Seefläche wieder von der weißen Pracht zu befreien.
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