Anschlag in Jordanien

USA drohen nach tödlichem Angriff mit Vergeltung

Ausland
29.01.2024 07:08

In Jordanien sind drei US-Soldaten nach einem Drohnenangriff auf einen Armeestützpunkt gestorben. US-Präsident Joe Biden droht mit Vergeltung: Er vermutet „radikale, vom Iran unterstützten militanten Gruppen“, die in Syrien und im Irak operieren, hinter der Attacke.

„Haben Sie keinen Zweifel - wir werden alle Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen, zu einem Zeitpunkt und in einer Weise, die wir wählen“, erklärte Biden. Man sei noch dabei, die Fakten zu dem Angriff zusammenzutragen. Der Iran bestritt eine Beteiligung. Doch proiranische Milizen bekannten sich zur Tat.

Mehrere Verletzte wurden zur Weiterbehandlung evakuiert
Das zuständige Regionalkommando des US-Militärs, CENTCOM, teilte mit, der tödliche Angriff habe sich am Sonntag auf einem US-Stützpunkt im Nordosten Jordaniens ereignet. Mindestens 34 Personen wurden dabei verletzt, aber diese Zahl werde sich voraussichtlich noch ändern, da noch mehr Menschen versorgt werden müssten, hieß es in der Erklärung. Acht Personen seien aus Jordanien evakuiert worden, um weiterbehandelt zu werden, befänden sich aber in einem stabilen Zustand.

Der Stützpunkt Tower 22 (das Bild zeigt eine Luftaufnahme) in Jordanien war Ziel der Drohnenattacke. (Bild: ASSOCIATED PRESS)
Der Stützpunkt Tower 22 (das Bild zeigt eine Luftaufnahme) in Jordanien war Ziel der Drohnenattacke.

Biden: „Kampf, den wir nicht aufgeben werden“
Biden betonte am Sonntag, dass die USA „im Kampf gegen den Terrorismus“ zusammenstünden. „Es ist ein Kampf, den wir nicht aufgeben werden.“ „Heute ist das Herz der Amerikaner schwer“, erklärte Biden. „Diese Angehörigen des Militärs verkörperten das Beste, was unsere Nation zu bieten hat: Unerschütterlich in ihrer Tapferkeit. Unbeirrt in ihrer Pflicht. Unbeugsam in ihrem Engagement für unser Land.“ Bei einem Wahlkampfauftritt am Sonntagnachmittag (Ortszeit) im Bundesstaat South Carolina betonte Biden noch einmal, dass die USA auf den Angriff reagieren würden. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin erklärte, er sei „entrüstet und tief betrübt“.

US-Präsident Joe Biden drohte mit Vergeltung nach dem Anschlag. (Bild: AFP )
US-Präsident Joe Biden drohte mit Vergeltung nach dem Anschlag.

Der Islamische Widerstand im Irak, eine Dachorganisation militanter Hardliner-Gruppen, die vom Iran unterstützt werden, bekannte sich zu Angriffen auf drei Stützpunkte, darunter einen an der jordanisch-syrischen Grenze. Die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen erklärte dagegen, die Regierung in Teheran sei nicht in den Anschlag auf drei US-Soldaten im Nordosten Jordaniens nahe der syrischen Grenze verwickelt.

US-Medien zufolge ist es das erste Mal seit Beginn des Gaza-Kriegs, dass US-Soldaten im Nahen Osten durch einen feindlichen Angriff getötet wurden. Wegen des Kriegs, der mit dem Überfall der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober begann, ist die Sicherheitslage in der gesamten Region angespannt. Die USA haben immer wieder betont, dass sie befürchten, dass sich der Konflikt im Nahen Osten zu einem regionalen Krieg ausweiten könnte.

Hamas-Beamter: „Botschaft an US-Regierung“
Ein hoher Beamter der vom Iran unterstützten Hamas, Sami Abu Zuhri, brachte den Angriff direkt mit Israels Operation im Gazastreifen in Verbindung. „Die Tötung dreier amerikanischer Soldaten ist eine Botschaft an die US-Regierung, dass sie die gesamte Nation konfrontieren muss, wenn das Töten Unschuldiger in Gaza nicht aufhört“, sagte er gegenüber Reuters. „Die fortgesetzte amerikanisch-zionistische Aggression gegen den Gazastreifen ist in der Lage, die Situation in der Region zur Explosion zu bringen.“

Jordanien „verurteilte den Terroranschlag auf einen Außenposten an der Grenze zu Syrien“, meldete die nationale Nachrichtenagentur Petra. Regierungssprecher Muhannad Mubaideen sagte, dass Jordanien weiterhin gegen Terrorismus und den Schmuggel von Drogen und Waffen über die syrische Grenze nach Jordanien vorgehen werde und „jedem, der versuche, die Sicherheit des Königreichs anzugreifen, mit Entschlossenheit und Härte entgegentreten“ werde. Ende des vergangenen Jahres hatte Amman Washington um die Stationierung von Patriot-Luftabwehrsystemen zur Verstärkung seiner Grenzverteidigung gebeten.

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