René Benko rüstet sich offenbar für langwierige juristische Auseinandersetzungen in mehreren Rechtsbereichen.
Laut „Krone“-Infos hat der Finanzjongleur, dessen maßgebliche Signa-Firmen von einem Konkurs-Domino erfasst wurden, einen der bekanntesten österreichischen Strafverteidiger an Bord geholt: Norbert Wess, 48, vertrat unter anderem den ehemaligen Finanzminister Karl-Heinz Grasser im langwierigen BUWOG-Verfahren vor dem Wiener Straflandesgericht; zuletzt war der Wirtschafts- und Korruptionsstrafrechtsexperte unter anderem für die ehemalige Familienministerin Sophie Karmasin aktiv.
Der Kernvorwurf
Wess’ Kanzlei WKK Law hat ihre Mandatsübernahme für den Signa-Gründer bereits bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) angezeigt. Im Oktober 2022 hatten Kriminalisten im Auftrag der WKStA Hausdurchsuchungen in den Büroräumlichkeiten der mittlerweile insolventen Signa Holding durchgeführt. Dabei geht es im Kern um den Vorwurf, Benko habe dem damaligen Generalsekretär im Finanzministerium einen lukrativen Job in Aussicht gestellt, um bei einem Steuerverfahren intervenieren zu können. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Die 713-Millionen-Klage
Neben Norbert Wess ist laut „Krone“-Recherchen vor allem dessen Partner Georg Eckert mit der umfangreichen Causa Benko betraut. Eckert, Universitätsprofessor für Unternehmensrecht, kümmert sich dem Vernehmen nach auch um eine brisante Millionen-Klage aus den Vereinigten Arabischen Emiraten: Der Signa-Investor Mubadala, ein milliardenschwerer Staatsfonds aus Abu Dhabi, hatte kurz vor Weihnachten 2023 sowohl die Signa Holding als auch Benko persönlich auf 713 Millionen Euro verklagt. Diese Ansprüche der Mubadala Investment Company müssen laut dem Masseverwalter allerdings in einem regulären, zeitlich wohl eher anspruchsvollen Schiedsverfahren geltend gemacht werden.
Offene Honorare
Bis vor kurzem ließ sich Immobilienspekulant Benko in erster Linie von Stefan Prochaska vertreten. Der Wiener Wirtschaftsanwalt hatte bei Signa laut „Krone“-Recherchen im Jahr 2023 vorübergehend Honorare von etwas mehr als 190.000 Euro offen.
Für Anwälte - auch im Medienbereich - hat der Schöpfer der undurchsichtigen Signa-Gruppe in der Vergangenheit scheinbar weder Kosten noch Mühen gescheut. Allein die Pauschalvereinbarung mit dem bekanntesten deutschen Medienrechtsspezialisten Professor Schertz hatte ein monatliches Volumen von 37.500 Euro. Exklusive Umsatzsteuer.
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