WK-Präsidentin Barbara Thaler oder Landesrat Mario Gerber: Wer wird Chef(in) beim Tiroler Wirtschaftsbund? Die Frage, ob Interessenskonflikte bestehen, wird innerhalb der ÖVP-Teilorganisation unterschiedlich bewertet. Eine Richtungsentscheidung muss her! Sie dürfte in Kürze fallen.
Wirtschaftslandesrat Mario Gerber und Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele erklärten vor kurzem, warum es besser ist, die Funktionen Wirtschaftskammer-Präsident und Wirtschaftsbund-Obmann nicht in einer Hand zu vereinen. Es gebe schließlich mehr Listen in der Kammer als nur eine.
„Keine komische Stimmung“
Völlig konträr Wirtschaftskammer-Präsidentin Barbara Thaler: Genau die Personalunion sei der Vorteil. Was jetzt? Zwei Meinungen, eine ÖVP-Teilorganisation. Die Gefahr einer Spaltung bestehe nicht: „Es gibt keine komische Stimmung zwischen uns. Wir werden weiterhin gut zusammenarbeiten.“
Bei der Landesgruppen-Hauptversammlung am 9. Februar in Igls fällt daher eine Richtungsentscheidung. Obwohl LR Gerber nahezu alle Bezirke hinter sich wähnt, erwartet Thaler ein „enges Rennen“.
Franz Hörl, Mastermind im Hintergrund
WK-Vizepräsident Anton Rieder, WK-Fachgruppenobfrau Sybille Regensberger, Markus Dax (WB-Obmann Ibk-Rossau), Markus Schwarzenberger (WB-Obmann Völs), Roland Wegleiter (Anwalt) und Franz Jirka (Spartenobmann WK Innsbruck) unterstützen Thaler bei ihrer Kandidatur, die durch den Verzicht vom bisherigen WB-Landesobmann Franz Hörl ermöglicht worden war. Ob dieser sein Nationalratsmandat behalten darf – eine offenbar für ihn entscheidende Frage –, dazu wollte Thaler am Montag (erneut) nicht Stellung nehmen. Entschieden werde das von Parteigremien und der Reihungskommission.
Es gibt nicht viele im Land, die sich was zu sagen trauen.
Anton Rieder, WK-Vizepräsident
Kein „Regierungs-Applaudierverein“
Dass Hörl sich in vielen Dingen kein Blatt vor den Mund genommen habe, wird von der Liste Thaler jedenfalls goutiert: „Es gibt nicht viele im Land, die sich was zu sagen trauen“, sagte Rieder. Der Wirtschaftsbund dürfe nicht zu einem „Regierungs-Applaudierverein“ verkommen. Das sei offenbar aber der Fall, wenn der WB-Chef gleichzeitig in der Regierung sitzt. So wie Thalers Gegenkandidat Gerber. Dass in sieben von neun Bundesländern genau das nicht der Fall ist, habe schon seine Gründe. Rieder ortete hier einen Interessenskonflikt.
Kritik an Regierung
Mit Kritik an der Regierung sparte WK-Präsidentin Thaler auch nicht: „Die Regierung wollte eine Arbeitsgruppe Energiekrise einrichten, getagt hat sie noch nie.“ Schneller zu Bewilligungen: „Geht in anderen Regionen besser.“ Bei den Auftragsvergabe-Richtlinien sei mehr Regionalität gefordert. Zur geplanten Fernpass-Maut werde in Kürze eine „gemeinsame Stellungnahme“ kommen. Früher hieß es: „Nein zur Maut!“
In Sachen NR-Wahl sprach sich Thaler für einen Termin im Herbst aus.
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