„Risikobild 2024“

Generäle in Wien: „Zeit der Abschreckung zurück!“

Politik
29.01.2024 16:31

Im Schatten des Ukraine-Krieges wurde in Wien über die größten Gefahren für Österreich diskutiert. Das Fazit: Ernüchternd!

Offiziell war die Präsentation des „Risikobildes 2024“ am Montag der traditionelle sicherheitspolitische Jahresauftakt des Verteidigungsministeriums.

Inoffiziell war es ein donnernder Warnruf.

„Europa hat vor 25 Jahren aufgehört, sich auf Kriege vorzubereiten“, sagte Generalmajor Bruno Hofbauer, nur einer von neun Rednern der hochkarätig besetzten Veranstaltung in Wien. „Auch das Bundesheer muss sich jetzt um 180 Grad drehen. Wir sind nicht dort, wo wir hingehören.“ Denn die Bedrohungslage für unser Land hat sich geändert, seitdem die Welt - vor allem unsere in Europa - mit Russlands Einmarsch in der Ukraine aus den Fugen geraten ist.

(Bild: stock.adobe, Krone KREATIV)

Logik des Kalten Krieges lässt grüßen
Das Prinzip „Wenn wir uns verflechten, sind wir friedlicher“, gelte nicht mehr, ergänzt Generalmajor Peter Vorhofer. Dafür sei die Abschreckung zurück, die Logik des Kalten Krieges lässt grüßen. „Wir stehen vor einem Umbau der Weltordnung“, sagt Vorhofer. Ein Prozess, der ungefähr 20 Jahre lang dauern wird.

Was also unmittelbar tun? Erste Lösungen lieferte Raiffeisen-Generalanwalt Erwin Hameseder: Abhängigkeiten zu anderen Ländern gelte es zu reduzieren. Österreich müsse widerstandsfähiger und eigenständiger werden, auch mithilfe der Wirtschaft, attestierte Hameseder, der kurz davor war, eine Gegenbewegung zur Globalisierung auszurufen.

Sehen Sie hier die komplette Veranstaltung: 

Doch ganz ohne Zusammenrücken gehe es auch nicht. Vor allem auf militärischer Ebene: „Europa muss gemeinsam seine Verteidigungskapazitäten stärken“, sagte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner. Sie verwies auf Sky Shield, das gemeinsame Beschaffungsprojekt von 17 europäischen Staaten (inklusive Österreich) für eine weitreichende Flugabwehr.

Zitat Icon

Europa muss gemeinsam seine Verteidigungskapazitäten stärken, etwa mit Initiativen wie der Raketenabwehr Sky Shield.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner

Bundesheer fokussiert sich auf neue, alte Aufgabe
Für das österreichische Bundesheer bedeutet die neue Lage vor allem: Der Fokus ändert sich komplett. Künftig wird es nicht mehr um kleinere Stabilisierungseinsätze im fernen Ausland gehen, wie zuletzt in der Sahel-Zone.

Vielmehr wird wieder die klassische Landesverteidigung in den Mittelpunkt rücken. Mit Kampfpanzern und Infanterie, mit Flugabwehrraketen und Hubschraubern. „Neutralität alleine schützt nicht“, so Professor Gerhard Mangott, ebenfalls am Panel. „Aber bewaffnete Neutralität schon.“ 

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