Größer und organisiert
Bauernproteste schwappen auf ganz Spanien über
Die Bauernproteste sind jetzt auch auf Spanien übergeschwappt. Für den 6. Februar haben verschiedene Bauernverbände landesweit Protestaktionen angekündigt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer könnten wichtige Autobahnen, Grenzübergänge zu Frankreich und Häfen blockieren, aus denen Agrarprodukte aus dem Nachbarland Marokko importiert werden.
Am 21. Februar soll es dann eine Großdemonstration vor dem Landwirtschaftsministerium in Madrid geben. Befürchtet wird, dass die Landwirtinnen und Landwirte versuchen könnten, die Hauptstadt mit Traktoren lahmzulegen. Schon im Jänner hatte es in zahlreichen spanischen Städten vereinzelte Protestaktionen gegeben. Nun sollen diese aber größer und organisierter werden. Wie ihre Kolleginnen und Kollegen in Frankreich oder Deutschland, die derzeit ebenfalls auf die Straße gehen (siehe Video oben), haben auch Spaniens Landwirtinnen und Landwirte mit Preis-Dumping und strengen EU-Auflagen zu kämpfen.
Hafen wegen Billigorangen blockiert
Mitte Jänner blockierte Valencias Bauernverband bereits den Hafen von Castellón, über den massenweise Billigorangen aus Ägypten importiert werden. In Almería gibt es wiederum marokkanische Billig-Konkurrenz bei der Produktion von Tomaten und Wassermelonen. Aufgrund der hohen EU-Normen könne man damit nicht mithalten, hieß es.
Darüber hinaus kritisieren die Landwirtinnen und Landwirte fehlende Hilfen von der Politik. Das Land leidet seit drei Jahren unter immer längeren und extremeren Dürreperioden, die zu Eintrags- und Ernteverlusten führen. Laut der Bauerngewerkschaft UdU wurden im Vorjahr um fast 35 Prozent weniger Getreide und um rund 21 Prozent weniger Wein produziert. Noch höher waren die Verluste bei der Produktion von Zitronen und Orangen (Minus von 40 Prozent) sowie bei Olivenöl (Minus von 58 Prozent).
Subventionen und Strategie gegen Dürre gefordert
Auch 2024 könnte ein Dürre-Rekordjahr werden. In Andalusien werden Landwirtinnen und Landwirte daher bereits im Jänner zu empfindlichen Wasserrationierungen verpflichtet. Die Bauernverbände fordern von der Politik mehr Subventionen und Strategien im Kampf gegen die Dürre.
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