Nach Banküberfall verprasste Mühlviertler Türke Großteil der Beute im Laufhaus. Nun muss er lange von den Erinnerungen zehren, denn er darf sich auf Enthaltsamkeit einstellen. Auf schweren Raub steht nämlich bis zu 15 Jahre Haft.
Ausflüge ins Freudenhaus - die er mit einem Überfall finanziert hatte - kann sich ein 23-jähriger Mühlviertler Türke für die kommenden Jahre abschminken. Denn er muss sich wegen des Vorwurfs des schweren Raubes auf bis zu 15 Jahre Haft gefasst machen.
Am 23. Oktober des Vorjahres war der Schwertberger auf die Idee gekommen, die Raika-Filiale in seinem Heimatort Schwertberg zu überfallen. Schwarz bekleidet und mit einem Rasiermesser bewaffnet, hatte er zwei Bankmitarbeiterinnen bedroht, nachdem er übers Kassapult gehechtet war. Die geschockten Bankerinnen stopften das greifbare Bargeld, nachgezählt genau 14.970 Euro, in einen mitgebrachten Müllsack und der Räuber lief samt Beute zu Fuß davon.
Die Flucht gelang vorerst. Während der Fahndung machte die Polizei aber einen unerwarteten „Beifang“. Im 41 Kilometer entfernten Ottensheim fiel den Beamten ein Kastenwagen mit ungarischem Kennzeichen auf. Darin war zwar keine Raubbeute versteckt, aber 31 Migranten, darunter zehn Kinder wurden zusammengepfercht aufgefunden. Der Schlepper, ein Afghane, ist inzwischen zu einer Haftstrafe verurteilt worden.
Fast ganze Beute in einer Woche verjuxt
Der Bankräuber wiegte sich derweil in Sicherheit. Obwohl er später Geldnot als Tatmotiv angab, begann er, den neuen „Reichtum“ mit beiden Händen auszugeben. Vorzugsweise mit leichten Mädchen. In Hotels und in Bordellen brachte er binnen etwa einer Woche fast die gesamte Beute durch.
Sondereinheit stürmte Räuber-Wohnung
Denn als die Cobra seine Wohnung in Schwertberg stürmte, war von den beinahe 15.000 Euro so gut wie nichts mehr übrig. Dafür hatte es der Räuber den Ermittlern leicht gemacht, ihn endgültig zu überführen. Denn er hatte die Bekleidung und die Bewaffnung, die er beim Überfall getragen und verwendet hatte, aufgehoben. Beim Prozess am 6. Februar am Landesgericht Linz wird erwartet, dass der Räuber sein umfassendes Geständnis aufrecht hält. Die Schöffen-Verhandlung ist nur für drei Stunden anberaumt. Dem Täter droht lange Enthaltsamkeit, die Mindeststrafe liegt nämlich bei einem Jahr Haft.
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