Mit eFuel & Topfahrer

Dieser Dacia soll die Rallye Dakar gewinnen!

Motor
30.01.2024 19:22

Dacia verpasst nicht nur seinen Modellen einen gewissen Outdoor-Spirit, sondern macht künftig richtig Ernst in Sachen offroad: Die Renault-Tochter will ab 2025 an der Rallye Dakar und der World Rally-Raid Championship (W2RC) teilnehmen. Das Fahrzeug dafür haben die Rumänen soeben präsentiert.

(Bild: kmm)

Der Sandrider wurde speziell für den Rallye-Einsatz bzw. für das Reglement der Kategorie Ultimate T1+ konzipiert und ist inspiriert vom 2022 vorgestellten Konzeptfahrzeug Manifesto. Das Know-how fußt auf dem Motorsport-Erfahrungsschatz der Renault Group und des britischen Renn- und Sportwagenspezialisten Prodrive.

Beim Design des in house kreierten Wüstenspezialisten verweist Dacia an vielen Stellen auf die neue Markenphilosophie bzw. zieht Parallelen zum Design der Straßenfahrzeuge, etwa indem man sich auf die essenziellen Bedürfnisse von Fahrer und Beifahrer konzentriert. In diesem Fall bedeutet das, dass die Motorhaube kurz und schräg ist, um das Sichtfeld der Besatzung nicht zu beeinträchtigen. Die Antireflexionsfarbe im oberen Bereich des Instrumententrägers optimiert ebenfalls die Sicht. Nichts am Sandrider ist überflüssig, keine Dekoteile.

(Bild: Dacia)
(Bild: Dacia)
(Bild: Dacia)
(Bild: Dacia)
(Bild: Dacia)
(Bild: Dacia)
(Bild: Dacia)
(Bild: Dacia)

Alles für die Insassen - mit patentiertem Wärmeschutz
Die modulare Gestaltung des Armaturenträgers ermöglicht Fahrer und Beifahrer, die Ergonomie und die Anordnung bestimmter Funktionen an die eigenen Bedürfnisse anzupassen.

Die Sabelt Sitze sind mit speziellen antibakteriellen Stoffen gepolstert, die Feuchtigkeit schnell nach außen abführen. Die Reserveräder sind zum leichteren Wechsel nicht abgedeckt. Ebenso kann die Besatzung schnell auf das Bordwerkzeug zugreifen, ohne eine Kiste öffnen zu müssen. In die Karosserie wurde eine Magnetplatte integriert, um zu verhindern, dass die Befestigungsbolzen für die Räder im Sand verloren gehen.

Um die Temperatur im Innenraum des Sandrider niedrig zu halten, integrierten die Designer Anti-Infrarot-Pigmente direkt in die Carbon-Karosserieteile des Fahrzeugs. Für dieses Verfahren meldete Dacia ein Patent an.

Das Armaturenbrett ist komplett anpassbar. (Bild: Dacia)
Das Armaturenbrett ist komplett anpassbar.
(Bild: Dacia)

Besonders leichte Konstruktion
Dacia legte bei der Konstruktion besonderen Wert auf Leichtbau. So soll das Gesamtgewicht des 4,14 Meter langen und 2,29 Meter breiten Sandrider rund 15 Kilogramm geringer sein als bei vergleichbaren Prototypen. Als Gründe nennt Dacia ein leichteres Rohrrahmenchassis, den Verzicht auf alle überflüssigen Karosserieteile und die Verwendung von Carbon für eine Vielzahl anderer Teile, etwa für die Karosserie.

Der Sandrider verfügt über einen verstärkten Hilfsrahmen und verstärkte Stoßfänger sowie eine Aufhängung mit doppelten Querlenkern und einen besonders robusten Allradantrieb. Die 17-Zoll-Räder mit Reifen von BF Goodrich bekommen 35 cm Federweg, was die Gesamthöhe auf 1,81 Meter schraubt. Um die Traktion und die Fahrdynamik zu optimieren, fällt die Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse deutlich frontlastiger aus.

Besonderes Augenmerk galt auch einer effizienten Aerodynamik, um den Kraftstoffverbrauch zu senken und gleichzeitig die Fahrleistungen zu verbessern. Die Ingenieursteams wollen den Luftwiderstand um 10 Prozent und den Auftrieb um 40 Prozent gegenüber vergleichbaren Prototypen verringert haben.

V6-Motor mit synthetischem Kraftstoff (eFuel)
Der Motor des Sandrider ist ein Dreiliter-Twinturbo-V6-Benziner, der 360 PS leistet und bei 4250 Touren ein maximales Drehmoment von 539 Nm bereitstellt. Die Kraft wird über ein sequenzielles Sechsganggetriebe übertragen.

Getankt wird synthetischer Kraftstoff, der von Aramco geliefert wird. Dacia sieht das als einfache und erschwingliche Lösung, um die Umweltauswirkungen zu reduzieren. Die von Aramco entwickelten synthetischen Kraftstoffe kombinieren Wasserstoff, der mit erneuerbarer Energie gewonnen wird, mit gebundenem CO2. Ergebnis ist ein kohlenstoffärmerer Kraftstoff, der für moderne Motoren geeignet ist. Für Dacia ist die Rallye Dakar das ideale Testfeld für diese Technologie.

Motorsport-Premiere im Oktober
Der Dacia Sandrider wird zunächst eine lange Reihe von Tests in verschiedenen Ländern absolvieren. Sein Motorsportdebüt wird dann bei der Rallye du Maroc 2024 stattfinden, dem marokkanischen Lauf zur Rallye-Raid-Weltmeisterschaft (W2RC) vom 5. bis 11. Oktober 2024.

Die Dacia Sandriders, das offizielle W2RC-Team von Dacia, werden 2025 erstmals an der Dakar und den anderen Läufen der Rally-Raid-Weltmeisterschaft teilnehmen.

Die Dacia Sandriders vereinen drei Crews:
Der französische Rallye-Pilot Sébastien Loeb, 49, gewann zwischen 2004 und 2012 neunmal in Folge die Rallye-Weltmeisterschaft. Er ist damit der erfolgreichste Fahrer im Motorsport. Sébastien Loeb nimmt seit 2016 an der Dakar teil. Sein Beifahrer ist Fabian Lurquin.

Die 32-jährige Cristina Gutiérrez Herrero ist eine feste Größe im Rallye-Raid-Sport. Die Spanierin hat zwischen 2017 und 2024 bereits an acht Rallye Dakar teilgenommen. Cristina gewann 2021 den Weltcup für Marathon-Rallyes, Kategorie T3. Im Januar 2024 wurde sie nach Jutta Kleinschmidt die zweite Frau, die eine Rallye Dakar in ihrer Klasse gewann (Challenger-Klasse). Ihr Beifahrer wird Pablo Moreno Huete sein.

Nasser Al-Attiyah ist fünffacher Gewinner des Cross-Country Rallies World Cup und zweifacher Gewinner der Rallye-Raid-Weltmeisterschaft. Er ist eine echte Dakar-Legende und hat diese spektakuläre Veranstaltung bereits fünfmal gewonnen. Nassers Beifahrer wird Mathieu Baumel sein.

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(Bild: KMM)



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