Den Steuerknüppel für 3000 Tonnen Zuglast in der Hand oder auch Verantwortung für Hunderte Personen: 35 Jahre war er selbst als Lokführer tätig, nach vier Jahren Selbstständigkeit will Roland Reichart sein Know-how nutzen und eine „Eisenbahn-Akademie“ gründen. Der geplante Standort in Gerasdorf bei Wien befindet sich in der Genehmigungsphase.
Noch stehen die Signale auf Rot: Roland Reichart muss erst gesetzliche Weichenstellungen abwarten, bis er das vielfältige Wissen in der Branche rund um seinen Traumjob auch anderen vermitteln darf.
Bahn-Struktur von der Pike auf kennengelernt
Der ehemalige ÖBB-Lokführer aus Gerasdorf bei Wien hatte beruflich umgesattelt und ist doch in der Branche verblieben: Als Geschäftsführer von „ARTec & Rail Transport“ organisiert er nunmehr mit seinem Team, allesamt Bahn-Spezialisten, seit vier Jahren private Gütertransporte in Österreich, Deutschland und der Schweiz.
Herausforderung, Verantwortung, Vielseitigkeit: Das sind Zugpferde, die Menschen an Berufen im Eisenbahn-Sektor schätzen. Und genau hier wollen wir ansetzen.
Roland Reichert über die Zielsetzung seines Job-Projekts
Der „erste Mann im Zug“ zeigte Kreativität
Und es sind 35 Jahre gewesen, in denen der begeisterte Eisenbahner selbst in Zuggarnituren sprichwörtlich der „erste Mann“ war. Schließlich begann er, sein Know-how in seiner geliebten Branche auch kreativ zu nutzen: Die ÖBB hatte ihm in der Folge zwölf Anerkennungen für 66 betriebliche Vorschläge sowie zwei Erfindungen verliehen.
„Es war immer mein Ziel, auch logistisch tätig zu werden, damit mehr Güter mit der Bahn transportiert werden“, betont der 57-Jährige. Und jetzt packt er die Gelegenheit beim Schopf: „Die Schiene hat Zukunft. Und das gilt auch für jene Menschen, die in diesem ,Green-Job´-Bereich beschäftigt sind.“
Bahn-Kenner packt die Gelegenheit beim Schopf
Aktuell verhandelt Reichart auch noch mit möglichen Partnern für seine „Bahn-Akademie“ in Gerasdorf: „Vor allem jene sind jetzt gefragt, denen der Klimaschutz wichtig ist und die auf eine gesicherte Zukunft der Bahn setzen: Unser Ziel ist es, möglichst bald dringend benötigtes, neues Bahnpersonal zur Verfügung stellen zu können.“
„Ein Green-Job mit vielen Job-Facetten“
Denn im Visier steht nicht nur, die Faszination für den Lokführer-Job zu wecken: „Es geht auch um Tätigkeiten vom Verschubleiter bis zum Disponenten. Die Branche ist sehr vielfältig.“ Denn Zuggarnituren mit 3000 Tonnen zum Ziel zu bringen, verlangt nach Kompetenz, weiß Reichart aus jahrzehntelanger Erfahrung: „Und hier haben wir bereits interessante Schulungskonzepte entwickelt.“
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