Der Sonnenschutz-Hersteller Schlotterer mit Sitz in Adnet (Tennengau) hat 2023 nach acht Jahren Wachstum erstmals wieder Einbußen beim Umsatz verzeichnet. Nach dem Rekordjahr 2022 sanken die Umsatzerlöse von 129 Mio. auf 112 Mio. Euro - ein Minus von 13 Prozent. Dennoch handelt es sich um den zweithöchsten Wert in der Unternehmensgeschichte. Die Gründe für den Knick seien in der rückläufigen Entwicklung im gesamten Bausektor zu finden, teilte Schlotterer am Mittwoch mit.
Auch für 2024 sei wegen der weiterhin schwachen Marktaussichten für die kommenden Monate kein Wachstum geplant. Dennoch werden alle Mitarbeitenden gehalten. Auch die Ausbaupläne des Unternehmens bleiben aufrecht. Schlotterer will am Firmenstandort in Adnet ein drittes Werk errichten. Seit dem Vorjahr liegen die gewerbebehördliche Genehmigung und die baubehördliche Bewilligung vor, mit dem positiven Naturschutzbescheid werde in den nächsten Monaten gerechnet. Der Baubeginn ist für 2025 geplant, die Inbetriebnahme soll Anfang 2029 erfolgen. Bis zum Jahr 2035 rechnet Schlotterer mit ca. 700 neuen Arbeitsplätzen und dann insgesamt 1.350 Beschäftigten.
„Der Bedarf an außen liegendem Sonnenschutz wird spätestens ab 2026 wieder stark ansteigen“, betonte Geschäftsführer Peter Gubisch. Er nannte am Mittwoch Zahlen, wonach etwa allein in Wien Bedarf an 55.000 Wohnungen bestehe, in Deutschland seien es aktuell sogar 500.000 Wohnungen. „Diese Wohnungen, aber auch alle anderen Gebäude werden mit Sonnenschutz gebaut werden müssen, um eine sommerliche Überwärmung ohne energieverschlingende Klimaanlagen zu verhindern.“ Das Jahr 2023 sei in Österreich und Deutschland das wärmste Jahr seit es Messdaten gibt gewesen.
Schlotterer ist Teil der oberösterreichischen IFN-Holding, zu der etwa auch der Fensterhersteller Internorm oder der Türenproduzent Topic gehören. Das Unternehmen produziert Rollläden, Raffstore und textilen Sonnen-, Insekten- und Pollenschutz. Der Exportanteil am Umsatz beträgt mittlerweile über 30 Prozent. Schlotterer ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen und beschäftigte zuletzt 663 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für heuer seien jedoch abgesehen von einigen wenigen Lehrlingen keine Neueinstellungen geplant. Trotz Umsatzminus zahlt das Unternehmen allen Mitarbeitenden eine Prämie in der Höhe von 3.360 Euro aus.
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