„Krone“-Kolumne

Im Tierschutz gibt es keine „Sache“

Kolumnen
01.02.2024 06:30

„Die Augen sind die Fenster der Seele.“ Es ist ein schönes Zitat von Hildegard von Bingen, das eigentlich nicht nur auf uns Menschen zutrifft, sondern auch - Hundebesitzer wissen das bestimmt - auf die „Fenster“ unserer vierbeinigen Begleiter.

In den Augen meiner Dackeline „Vally“ kann ich lesen wie in einem Buch - in ihnen spiegeln sich Wärme, pure Freude, dieses Urvertrauen eines glücklichen, sicheren Lebens.

Lesen wie in einem Buch konnte man auch in den Augen der gequälten Hunde in Ansfelden, deren Bilder nach dem skandalös milden Urteil für ihren Peiniger wieder zu sehen waren. Eine angsterfüllte Leere, die einem das Herz zerreißt. Und dieses Urteil umso unverständlicher macht. Neben Delikten wie Drogenverkauf und illegalen Waffenbesitz schien das Leid der 50 Hunde, die dieser Verbrecher in kotverschmierten Käfigen vor sich hin vegetieren ließ, im Richterurteil kaum Platz zu finden.

Das Tier ist wie eine Sache zu behandeln, heißt es so trocken im Juristendeutsch. Aber nur deswegen, damit es möglich ist, z. B. einen Hund, ein Hendl oder eine Kuh zu kaufen. Doch die Sachlichkeit muss enden, wenn es um Tierschutz geht, um das Lebewesen mit all seinen Gefühlen, die uns Menschen dazu verpflichten, menschlich zu sein. Auch oder gerade jene, die die Möglichkeit haben, Recht zu sprechen, das einem Lebewesen gerecht wird.

Vielleicht sollten diese Richter einfach einmal in den Augen eines Hundes lesen, was (eben keine) Sache ist . . .

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