Geständnis abgelegt

Marchfeld-Mordkrimi gelöst: Es ging ums Geld

Wien
31.01.2024 20:00

Knalleffekt im Fall der zerstückelten Leiche von Wien. Ein Landsmann des iranischen Opfers wurde nun festgenommen - und gestand die Tat.

Nur knapp zwei Wochen benötigten Beamte der Kriminalpolizei, bis sie das Puzzle rund um die zerstückelte Leiche aus dem Wiener Marchfeldkanal zusammensetzen konnten. Dabei gab der Fall anfangs durchaus Rätsel auf, beginnend mit einem gruseligen Angelausflug ...

Die Geschehnisse im Schnelldurchlauf: Mitte Jänner, an einem ruhigen Samstagnachmittag, beschloss ein erfahrener Petrijünger, sein Glück in der Schwarzlackenau im Bezirk Floridsdorf zu versuchen.

Verwester Unterschenkel
Bereits nach kurzer Zeit zog der Mann einen abgetrennten und stark verwesten Unterschenkel aus dem Wasser. Geschockt schlug der Angler bei der Polizei Alarm, die Ermittlungen kamen ins Rollen.

Nachdem ein Angler einen Unterschenkel des Opfers an Land gezogen hatte, konnten Polizei-Taucher weitere Körperteile bergen. (Bild: zVg)
Nachdem ein Angler einen Unterschenkel des Opfers an Land gezogen hatte, konnten Polizei-Taucher weitere Körperteile bergen.
Der Familienvater soll zuerst erschlagen, dann zerstückelt und im Marchfeldkanal entsorgt worden sein. (Bild: Leserreporter, Krone KREATIV)
Der Familienvater soll zuerst erschlagen, dann zerstückelt und im Marchfeldkanal entsorgt worden sein.
Im Bereich „Unterhalb der Rohre“ im Marchfeldkanal wurden die Leichenteile entdeckt. (Bild: Klemens Groh)
Im Bereich „Unterhalb der Rohre“ im Marchfeldkanal wurden die Leichenteile entdeckt.

Erschlagen, zersägt und wie Müll entsorgt
In den darauffolgenden Stunden und Tagen wurden aus dem Bereich des Marchfeldkanals mehr und mehr Leichenteile geborgen. Eine DNA-Analyse brachte dann rasch Klarheit: Bei dem Opfer handelte es sich um einen 45-jährigen Iraner, der im November von seiner Ex-Frau als vermisst gemeldet wurde.

Die Obduktion bestätigte schließlich die Gewalttat - Peyman N. wurde erschlagen, auf bestialische Weise zersägt und im eiskalten Kanal wie Müll entsorgt.

Kompagnon von Peyman N.
Die Spur der Kriminalisten führte unter anderem in den 13. Wiener Gemeindebezirk, wo der Vater einer Tochter bis zu seinem Verschwinden wohnte. Später dehnten sich die Ermittlungen auf das private und berufliche Umfeld des Opfers aus. Sie fanden nun im niederösterreichischen Bezirk Mistelbach, nördlich der Bundeshauptstadt, ihr erfolgreiches Ende.

Deal platzte
Montagnachmittag klickten nämlich für einen 38-jährigen Landsmann des Getöteten die Handschellen. Bei dem mutmaßlichen Täter soll es sich um einen Kompagnon von Peyman N. handeln. Dieser stand von Anfang an im Visier der Mordermittler.

Dem Vernehmen nach wollten die beiden eine Umzugsfirma gründen, der Verdächtige soll rund 50.000 Euro in das Unternehmen investiert haben. Doch der Erfolg wollte sich nicht einstellen, der Deal platzte. Als der Investor seinen Anteil wieder zurückhaben wollte, dürfte es zum Streit gekommen sein. Das Mordmotiv scheint also klar - es ging wieder einmal ums liebe Geld.

Die versiegelte Eingangstür zur Wohnung des Opfers (Bild: Oliver Papacek)
Die versiegelte Eingangstür zur Wohnung des Opfers

Verdächtiger gesteht und schweigt sich aus
Nach seiner Festnahme wurde der 38-Jährige stundenlang von Ermittlern des Landeskriminalamtes verhört. Sie konnten ihm letztlich ein Geständnis entlocken. So gab der Iraner zu, seinen Landsmann und Geschäftspartner getötet und zerstückelt zu haben. Andere Details wollte er allerdings nicht preisgeben. Und auch auf einen eigenen Anwalt verzichtete der Mann vorerst.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt