Wurde geschreddert

Akt zur Oligarchen-Villa ist wieder aufgetaucht

Salzburg
01.02.2024 06:00

Die Unterlagen zum umstrittenen Villen-Kauf in Salzburg sind wieder vollständig und Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) gesteht nun Fehler bei der Digitalisierung ein. Das Land hat jedoch keine Treuhanderklärung zum Oligarchen-Konstrukt.

Groß war der Wirbel in Salzburg: Ein Akt über den Kauf des Fischerhauses am Fuschlsee war im Archiv der Landesbehörde nicht mehr auffindbar, weil er geschreddert wurde. Die Villa gehört der Tochter des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch.

Rückabwicklung des Kaufs gefordert
Die Grünen vermuteten zuvor eine Verletzung des Grundverkehrsgesetzes und forderten die Rückabwicklung des Kaufes. Und dafür benötigt es den Akt - so flog die Panne auf. „Der Akt ist mittlerweile rekonstruiert und vollständig“, berichtete Landeshauptmann Haslauer am Mittwoch im Salzburger Landtag. Die Gemeinde Fuschl und Interessensvertretungen konnten aushelfen. „Es ist gut, dass der Landeshauptmann heute Stellung bezogen und auch einen offensichtlichen Fehler eingestanden hat“, sagt Simon Heilig-Hofbauer (Grüne).

Recherchenetzwerk „Cyprus Confidential“
Hinweise auf eine Treuhanderklärung gebe es laut Haslauer aber keine. Diese Erklärung wäre für eine mögliche Rückabwicklung des Geschäfts deshalb wichtig, weil das Recherchenetzwerk „Cyprus Confidential“ aufgedeckt hat, dass die Villa mit einer landwirtschaftlichen Fläche mittels Offshore-Gesellschaft und einer britischen Treuhänderin in den Besitz der Oligarchen-Familie gelangt ist.

Kosten: Elf Millionen Euro
Der Kauf durch die Britin wurde im Jahr 2007 abgewickelt. Kostenpunkt: elf Millionen Euro. Damals gab es die Zustimmung der zuständigen Grundverkehrskommission. Im Jahr 2017 erfolgte schließlich die Schenkung des Anwesens von der Britin an Anna Abramowitsch.

Land will auch die Treuhanderklärung haben
Haslauer und die Abteilung 4 des Landes wären gerne im Besitz der Treuhanderklärungen. Anfragen bei Medien und Plattformen, die über die Erklärung verfügen, gingen bisher ins Leere. Nun überlegt das Land, rechtliche Schritte einzuleiten, um an das Dokument zu kommen.

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Salzburg-Krone
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