Für den SKN St. Pölten ist eine völlig verkorkste Gruppenphase der Frauen-Fußball-Champions-League auch noch extrem bitter zu Ende gegangen. Österreichs Serienmeister hielt in der sechsten Partie von Pool B am Mittwoch bei Brann Bergen lange Zeit ein 1:1, ehe die Norwegerinnen in der 91. Minute durch Amalie Eikeland noch den 2:1-Sieg fixierten.
Somit wurde den Niederösterreicherinnen, für die Sarah Mattner-Trembleau (7.) traf, ein versöhnlicher Abschied verwehrt.
Nur ein Punkt am Konto
Alles in allem war der Sieg der Gastgeberinnen, für die auch Justine Kielland (20.) einen Treffer erzielte, absolut leistungsgerecht. Das Heim-0:0 gegen Slavia Prag blieb also der einzige Punktgewinn von St. Pölten. Gegen Bergen (1:2), bei Slavia (0:1) und zweimal gegen Gruppensieger Olympique Lyon (0:2 und 0:7) war nichts zu holen. Damit endete die zweite Teilnahme an der Gruppenphase mit einer schwächeren Ausbeute als bei der Premiere 2022, wo man nach einem Sieg und Remis gegen Slavia Prag immerhin vier Zähler und zudem Gruppenrang drei geholt hatte.
Brancao setzte diesmal auf eine Dreierkette, und die erlebte beinahe einen kapitalen Fehlstart. 57 Sekunden waren gespielt als Torfrau Carina Schlüter im Duell mit Brann-Stürmerin Amalie Eikeland in höchster Not zur Ecke retten musste. Ein Stenevik-Kopfball ging knapp daneben (3.), der Druck der Heimischen in den Anfangsminuten war enorm. Aus dem Nichts gingen trotzdem die Niederösterreicherinnen in Führung. Nach einer Mikolajova-Ecke wurde ein Schuss von Mattner-Trembleau noch geblockt, landete über Umwege und mit viel Glück aber neuerlich vor den Füßen der 20-jährigen Offensivspielerin, die keine Mühe hatte aus kurzer Distanz abzustauben.
Sonst konnte sich die Brancao-Truppe nur einmal gefährlich im Strafraum der Norwegerinnen präsentieren. Nach Zuspiel von Mattner-Trembleau ging Melanie Brunnthaler bei einem Zweikampf mit Stenevik zu Boden, die Pfeife der ukrainischen Schiedsrichterin Kateryna Monzul bei der strittigen Aktion blieb aber stumm (17.). Auf der anderen Seite glichen die Gastgeberinnen aus. Nach einem Eckball und mehreren Kopfbällen landete der Ball bei einem Balog-Klärungsversuch vor den Füßen von Kielland, die mit links ins Eck traf. Das 2:1 lag in der Folge mehrmals in der Luft, wie bei einer Kvamme-Hereingabe, die keinen Abnehmer fand (35.).
64 Prozent Ballbesitz für Bergen
Nach Wiederbeginn bauten die Bergen-Kickerinnen ihre Dominanz noch weiter aus, hatten am Ende 64 Prozent Ballbesitz und ein Angriffsplus von 33:14. St. Pölten konnte das Spiel nur in einer kurzen Phase zwischenzeitlich offen gestalten, wurde abgesehen von einem Lemesova-Schuss aufs Tornetz (57.) aber nicht mehr gefährlich. Bergen hingegen gelang in der Nachspielzeit noch der Siegestreffer. Eikeland avancierte mit einem Kopfball nach Kielland-Freistoßflanke zur Matchwinnerin.
Damit schnitten die Norwegerinnen (13) nur einen Zähler schlechter als die ebenfalls ins Viertelfinale aufgestiegene Star-Truppe von Lyon (14) ab. Die Französinnen begnügten sich in der letzten Partie gegen Slavia (5) mit einem 2:2.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.