Das „Fernpass-Paket“ wühlt die Bürger auf, auch in Ehrwald gab‘s harsche Kritik. Die Grünen positionieren sich klar gegen eine Maut am Fernpass, ohne einer Realisierung des Bahntunnels.
Seit vergangenem Freitag überstrahlt im Außerfern und im Bezirk Imst ein Thema alle anderen: das „Fernpasspaket“, im Speziellen der Scheiteltunnel mit den dazugehörigen Mautplänen. In Ehrwald gab es gestern dazu die erste Info-Veranstaltung des Landes. „Sollen wir etwa Maut zahlen, wenn wir um den Fernsteinsee spazieren wollen?“, deutet sich eine Nassereitherin auf die Stirn.
Ein Bürger aus Tarrenz: „Die brauchen sich nicht wundern, wenn ihnen die Wähler scharenweise davonrennen. In Reutte ist ein Krankenhaus. Soll ich Maut zahlen, wenn ich vielleicht dort meine Kinder besuchen möchte?“ Besucher aus dem Bezirk Imst kritisieren die Einseitigkeit, dass „die Reuttener Gutscheine kriegen und wir gehen leer aus.“
„Es braucht einen Plan B für den Bahntunnel“
Die Tiroler Grünen nützten die Veranstaltung für ein Pressegespräch, in dem sie ihren „Plan B für den Fernpass“ vorstellten. „Die theoretische Zeitersparnis von drei Minuten durch den Scheiteltunnel wird an der Mautstelle aufgebraucht“, glaubt der Tiroler Grünen-Chef Gebi Mair. Es werde umfangreichen Ausweichverkehr geben, der den Ruf nach Umfahrungen in Lermoos, Ehrwald, Mösern und Reith zur Folge hat.
Es braucht einen Plan B für einen Bahntunnel. Der soll mit den Mauteinnahmen finanziert werden.
Margit Dablander, Bezirkschefin der Grünen im Außerfern
Dass vom Land eine nicht konvertible Parallelwährung (Regionalgutscheine für Haushalte in Reutte) eingeführt wird, werde von der Europäischen Zentralbank vermutlich nicht akzeptiert, meint Mair. Auch das Tonnagelimit für Lkw werde im hochrangigeren Straßennetz nicht halten. Die Reuttener Grünen-Sprecherin Margit Dablander bringt die Forderung auf den Punkt: „Es braucht einen Plan B für einen Bahntunnel. Der soll mit den Mauteinnahmen finanziert werden.“
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