Das Weltmeisterauto von Max Verstappen, ein Helm von Jochen Rindt aus 1970 oder der Heckflügel von McLaren aus der Saison 1994 - das und noch vieles mehr gibt es ab heute bei der großen Formel-1-Ausstellung in der Wiener METAStadt zu sehen. Die „Krone“ machte sich vorab ein Bild davon und sprach mit Formel-1-CEO Stefano Domenicali.
Heute in genau einem Monat, am 2. März, heulen die Motoren beim GP von Bahrain in Sachir wieder auf und eröffnen damit die von vielen Fans heiß ersehnte Formel-1-Saison 2024. Wer sich auf ein langes und hoffentlich spannendes Jahr mit Max Verstappen, Lewis Hamilton und Co. bereits bestmöglich vorbereiten möchte, ist ab heute in der METAStadt in Wien goldrichtig. Dort eröffnet die offiziell zertifizierte, prestigeträchtige Formel-1-Ausstellung nun ihre Pforten und lässt für Motorsport-Fans keine Wünsche offen und keine Fragen unbeantwortet. Zu den Highlights gehören etwa Verstappens originales Weltmeisterauto vom Fotofinish in Abu Dhabi 2021, der Sieger-Ferrari von Gerhard Berger beim GP von Italien in Monza 1988 oder Sebastian Vettels Red Bull-Wagen, mit dem er 2011 nicht weniger als elf Siege einfuhr.
Mensch im Mittelpunkt
Zur exklusiven Vorab-Premiere reiste Mittwochabend Formel-1-Chef Stefano Domenicali nach Wien, um sich selbst ein Bild von den insgesamt sieben Räumen zu machen, die thematisch unterteilt sind und nicht nur arrivierten Motorsport-Fans, sondern auch Interessierten und einer jungen Generation die Formel 1 näherbringen möchte. „Die Formel 1 erfreut sich in Österreich großer Beliebtheit und wir sind glücklich, dass wir nach der erfolgreichen Premiere 2023 in Madrid nun in Wien sind“, erzählt der CEO des GP-Zirkus der „Krone“ im Interview, „bei all der Technik und den vielen Innovationen steht in erster Linie der Mensch im Mittelpunkt. Er will das schnellste Auto bauen, er will den Sieg holen und von außen jubelt er seinen Helden und Lieblingsteams zu. Diese Ausstellung soll die Menschen zusammenbringen, um das globale Ereignis Formel 1 miteinander zu teilen.“
Österreich nimmt für den 58-Jährigen einen besonderen Stellenwert in der Historie des Sports ein. „Es hat einen speziellen Grund, dass wir mit der Ausstellung in Städte wie Wien gehen. Jochen Rindt, Niki Lauda und Gerhard Berger haben die Formel 1 entscheidend mitgeformt. Ein Didi Mateschitz hat den Sport mit seinen Visionen verändert. Diese Ausstellung ist eine Möglichkeit, all diesen Persönlichkeiten gebührend zu danken.“ In den verschiedenen Ausstellungsräumen wird die Geschichte der Formel 1 von den frühen Tagen vor der ersten WM 1950 an bis zur nahenden Zukunft erzählt. Es geht um Triumphe und Tragödien, aber auch um technische Innovationen und Details. Die rund 3000 Quadratmeter wurden in Wien um einen „Österreich-Raum“ erweitert, der den Red-Bull-Ring in Szene setzt, wo heuer am 30. Juni der GP von Österreich über die Bühne gehen wird.
Kultige Objekte
Der Brite Timothy Harvey hat die Ausstellung kuratiert und seit Ende 2017 in akribischer Feinarbeit an allen Details gearbeitet. Ein besonderes Highlight des Programms sind etwa die originalen Helme der Rennfahrer, die von Jochen Rindt 1970 bis in die Jetztzeit reichen und von Sammlern entlehnt wurden. „Es gibt in der gesamten Ausstellung 350 Objekte und ich weiß von jedem ganz genau, woher es kommt und was es aussagt. Wir waren bei Museen, Sammlern, Veteranen, ehemaligen und aktuellen Teams und Fahrern.“ Harvey erläutert im „Krone“-Gespräch, dass auch der jahrelange F1-Zampano Bernie Ecclestone lange an einem solchen Projekt gearbeitet hat. „Wir haben vor ein paar Jahren telefoniert und als ich ihm das Projekt und meine Vision erklärt habe, hat er gelacht und mir alles Gute gewünscht. Ich hatte da ja noch keine Ahnung, wie aufwendig und zeitintensiv das Projekt sein würde.“
Dem Kurator ist es wichtig zu betonen, dass die Ausstellung keine Auftragsarbeit des Formel-1-Zirkus ist, sondern er und sein Team freie Hand hatten. „Die Formel 1 wollte eine Besucherattraktion erschaffen, die in großen Städten Erfolg hat, aber auch ein neues und junges Publikum heranziehen würde. Uns ging es darum, das spannende Bild des Sports zu zeigen, aber auch die Details und Hintergründe zu liefern, die zu den großen Momenten in der Formel-1-Geschichte geführt haben. Die Formel 1 war immer ein Sport, der Generationen verbunden hat. Es geht um die Rennen, die Fahrer und die unvergesslichen, dramatischen Momente, aber auch um das Design, die Technologie und die Innovationen. Dieser Sport schreibt jeden Tag aufs Neue Geschichte. Mit der Ausstellung wollen wir auf diese Geschichte reagieren und antworten. Unser größtes Bestreben ist es, den Sport in all seinen Facetten für die ganze Familie erlebbar zu machen.“
Hinterfragen und adaptieren
Um gerade junge Menschen für den Motorsport zu begeistern, dreht die Formel 1 schon länger an ihren Schrauben. „Das Thema Nachhaltigkeit wird für uns immer wichtiger“, betont Formel-1-CEO Domenicali, „wir wollen bis 2030 klimaneutral fahren und arbeiten sehr hart daran, dies auch umsetzen zu können.“ Harvey ergänzt: „Wenn man nach vorne blickt, muss man immer hinterfragen und adaptieren, das ist in der Formel 1 nicht anders, als anderswo. Das Bild des Sports muss mit der Zeit gehen, ohne an Dramatik zu verlieren. Um die Klimaneutralität zu erreichen, müssen alle handelnden Parteien mit Feuereifer zusammenarbeiten, nur so kann die Formel 1 auch diesen wichtigen Schritt schaffen.“ Nicht zuletzt will man den Sport mit der Ausstellung auch greifbarer machen, wie Domenicali betont. „Es ist unser Bestreben, junge Menschen für die Formel 1 zu begeistern und ihn niederschwelliger zugänglich zu machen. In einer Zeit, in der das Bewusstsein für Dinge immer wichtiger wird, ist es notwendig, genau zu erklären, wer wir sind und wofür wir stehen. Mit dieser Ausstellung kann auch die Formel 1 selbst weiterwachsen.“
Ausstellung in der Wiener METAStadt
Die Formel-1-Ausstellung in der Wiener METAStadt eröffnet heute und geht noch bis weit in den Frühling hinein. Unter www.oeticket.com gibt es die Karten, die genauen Ausstellungszeiten und alle weiteren Informationen, die man für das Kultspektakel wissen muss.
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