Der Notarzthubschrauber RK-2 der ARA-Flugrettung soll vom Heliport in Ehenbichl im Tiroler Bezirk Reutte abziehen, schriftlich traut sich der Gemeindeverband dies aber nicht mitzuteilen. Die ARA-Flugrettung fühlt sich gemobbed.
Die gemeinnützige ARA-Flugrettung, die seit 2005 den Flugplatz beim Bezirkskrankenhaus Reutte betreibt, sitzt zwischen den Stühlen. Wegen einer angeblichen Lärmproblematik am Standort will der Gemeindeverband BKH Reutte, dem der Flugplatz gehört, den Vertrag mit der ARA nicht mehr verlängern. So müsste der RK-2 in Ehenbichl 2027 einen Abflug machen.
Auf drei Schreiben nicht reagiert
Freilich, eine schriftliche Bestätigung dafür hält ARA-Geschäftsführer Thomas Jank – trotz mehrmaligen Urgierens – nicht in den Händen. „Wir werden vom Gemeindeverband sprichwörtlich in der Luft hängen gelassen“, ärgert sich Jank. Kein Wunder, denn der Gemeindeverband hat im Vorjahr drei Schreiben der ARA unbeantwortet lassen.
Die ARA Flugrettung ist seit Monaten bemüht, die Diskussion zu versachlichen und Lösungsansätze zu finden. Wir werden jedoch vom Gemeindeverband sprichwörtlich in der Luft hängen gelassen. Für unsere Mitarbeiter wird diese Situation immer mehr zu einer Belastung. Sie beschleicht zunehmend das Gefühl, dass man die ARA aus Reutte wegmobben will.
Thomas Jank, Geschäftsführer ARA-Flugrettung
Bild: Bert Spangemacher
Einladung zu Verbandsversammlung
In einem Brief vom 5. April an Verbandsobmann Hanspeter Wagner ersuchte die ARA den Gemeindeverband darauf einzuwirken, „dass die (offensichtlich nach wie vor ungeklärte) Standortfrage einer guten und nachhaltigen Lösung zugeführt wird“. Eine Antwort blieb allerdings aus. Dafür gab es eine Einladung zu einer Versammlung des Verbands.
„Fluglärm in Ehenbichl hat nicht zugenommen“
„Wir wollten dabei unter anderem zeigen, dass die Einsatzzahlen stabil geblieben sind und der Fluglärm nicht zunahm“, schildert GF Jank. „Stattdessen hat uns der Ehenbichler Bürgermeister Winkler schon vor der Präsentation mitgeteilt, dass Ende 2027 für den RK-2 Schluss sei.“
Keine schriftliche Bestätigung
Jank hat in einem Mail an Verbandsobmann Wagner – aus Gründen der Rechtssicherheit – um eine schriftliche Bestätigung ersucht. Wieder kam keine Antwort zurück. Schließlich schrieb er am 27. September 2023 neuerlich einen Brief an Wagner. Darin teilte er ihm fünf alternative Standorte für den RK-2 mit und bat um schriftliche Bestätigung für das Aus in Ehenbichl. Antwort? Fehlanzeige!
Bekenntnis zum RK-2
Wagner bekannte sich jetzt – aber nur als Ortschef von Breitenwang – gegenüber der „Krone“ zum RK-2 im Außerfern. Die ARA müsse jedoch mitteilen, was sie wolle. Dies verursacht bei Geschäftsführer Jank bloß Kopfschütteln.
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