Fast zwei Monate war ein junger Wiener im vergangenen Jahr zu Unrecht - und unter fürchterlichen Bedingungen - in einem serbischen Gefängnis eingesperrt. Währendessen hat er ein Tagebuch geschrieben. Das er nun als Buch veröffentlichen will.
David P.s Drama sorgt für Aufregung. Wie am Sonntag von der „Krone“ in einer ausführlichen Reportage berichtet, war der junge Wiener im Frühjahr 2023 von einem polizeilichen KI-Gesichtsfelderkennungsprogramm fälschlicherweise als der gesuchte Boss einer Geldfälscherbande identifiziert worden.
Was für den 31-jährigen fatale Folgen hatte: Anfang September wurde gegen ihn - ohne dass er davon erfuhr - ein internationaler Haftbefehl erlassen. Schließlich wurde er am 26. Oktober bei einer Reise mit seinen Eltern in deren alte Heimat Serbien festgenommen.
Fast zwei Monate war der Gastgewerbe-Assistent dann dort in einem „Horror-Gefängnis“ eingesperrt. Unter katastrophalen Bedingen: in einer eiskalten 18-Quadratmeter-Zelle, mit 15 weiteren Männern - die meisten von ihnen Schwerstverbrecher. Killer, Terroristen.
„Ich dachte manchmal schon, ich würde nicht lebend aus dem Gefängnis herauskommen“, sagt David P.
„Mein Kopf ist voller Ängste“
Um seine Pein zu dokumentieren „und mich von meinem schrecklichen Alltag abzulenken“, hatte er während seiner Gefangenschaft damit begonnen, ein Tagebuch zu schreiben. Eine Passage daraus: „Mein Kopf ist voller Ängste. Ein Mitinsasse hat mich plötzlich grundlos attackiert und mit der Faust gegen meinen Adamsapfel geschlagen. Ich kann jetzt nicht mehr essen und trinken, das Schlucken tut fürchterlich weh ...“
Der 31-Jährige will nun seine Aufzeichnungen - „auch zur psychischen Aufarbeitung“ - ergänzen „und vielleicht bereits bald als Buch veröffentlichen“.
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