Gerti Schatzdorfer-Wölfel war Kindergärtnerin, ehe sie in den auf Metallbearbeitung spezialisierten Familienbetrieb in Zipf einstieg. „Mir hat man es nicht zugetraut“, blickt die heute 63-Jährige auf die Anfänge zurück. Nun ist die Übergabe an ihre Tochter eingeläutet, die in der Pandemie den Weg ins Unternehmen fand.
Unter dem Sakko blitzt eine Tasche hervor, die Marlene Schatzdorfer immer bei sich trägt, wenn sie in der Produktion des Metallbearbeiters unterwegs ist. „Sie hat immer alles mit, was sie braucht - in jeder Lebenslage. Marlene hat ein Problem und mindestens drei Lösungen“, schwärmt Gerti Schatzdorfer-Wölfel über ihre ältere Tochter, mit der sie das Familienunternehmen führt.
Seit 1999 ist Schatzdorfer-Wölfel die Alleineigentümerin. „Ich wollte nie in die Firma, war Kindergärtnerin“, denkt sie an die Zeit zurück, als sie letztlich doch einstieg.
Als ich in die Firma kam, hatten wir nur im Büro weibliche Mitarbeiter. Heute haben wir einen Frauenanteil von 24 Prozent.
Gerti Schatzdorfer-Wölfel
Mit einer Karosseriewerkstätte hatten ihre Eltern gestartet, heute steht in Zipf ein Betrieb mit 92 Mitarbeitern da, der Metallteile für die Medizintechnik, die Auto- und Lebensmittelindustrie, Baubranche, für Maschinenbauer und die Bahninfrastruktur produziert und bearbeitet.
24% der Belegschaft sind weiblich - ganz zur Freude der Chefin. Frauenförderung ist ihr nämlich ein großes Anliegen.
„Gutes Gespür für Menschen entwickelt“
„Mir hat man es ja nicht zugetraut, ich wurde belächelt. Dabei glaube ich, dass man als Kindergärtnerin schon in der Ausbildung eine gutes Gespür für Menschen entwickelt“, so Schatzdorfer-Wölfel.
Nachsatz: „Und letztendlich bestehen das Leben und die Wirtschaft aus nichts anderem als aus Beziehungen“, betont Schatzdorfer-Wölfel, die ihren Rückzug eingeläutet hat, die Firma an Tochter Marlene übergeben wird, die durch die Corona-Zeit in die Firma kam.
Bis zur Pandemie war sie in der Musikbranche tätig
Als im Familienbetrieb nämlich eine leitende Mitarbeiterin ausfiel, half sie aus, da in der Musikbranche, in der die 43-Jährige tätig war, sowieso alles stillstand. Aus der Interimslösung wurde etwas Fixes. Ihre jüngere Schwester Elisa ist im Familienbeirat.
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