Um Mariä Lichtmess haben die Bad Bleiberger etwas zu feiern. Und das wird von einem Brauchtum begleitet.
Es ist schattig und kalt. Die Sonne lässt sich nur auf den Berggipfeln erahnen. Bis ins Tal nach Bad Bleiberg schafft sie es in den Wintermonaten aber nicht. „Einige von uns sehen die Sonne oft monatelang nicht, weil der Dobratsch im Weg ist“, erzählt der Bad Bleiberger Edwin Lutz, dem die „Krone“ zu Hause einen Besuch abstattete.
„Zeigen damit Dankbarkeit“
Denn in seiner Familie gibt es wie in vielen anderen ein Ritual, und zwar um Mariä Lichtmess (2. Februar). Zu diesem Datum dürfen sich die Bewohner nämlich über den ersten Lichtblick freuen. „Es passiert immer Ende Jänner, Anfang Februar. Da schaut bei uns nach langen trostlosen, grauen Monaten endlich wieder die Sonne vorbei“, freut sich der Hotelier und erläutert, wie man diesen Augenblick im Hochtal feiert: „Wir füttern sozusagen die Sonne, belohnen sie, weil sie es über den hohen Dobratsch zu uns in die schattige Hochburg geschafft hat und uns mit ihren Strahlen beglückt. Deshalb legen wir ein Brot mit Salz ans Fenster – wir zeigen ihr damit quasi unsere Dankbarkeit.“
Bad Bleiberger feiern regelrecht die Sonne
Familie Lutz ist nicht die einzige, die diesen Brauch seit Jahrzehnten pflegt. „Viele stellen auch ein Weinglas oder Milch ans Fenster.“ Nicht selten werden deshalb die Bad Bleiberger auf der Straße angesprochen: „In Villach ist es mir passiert, dass mich Leute auf unser Ritual angeredet haben und uns als jene bezeichneten, die die Sonne feiern“, schmunzelt Tochter Melissa.
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