Land der Berge, Land am Strome, Land der Äcker - und bald auch Land der Eigentümer? In seinem Österreichplan kündigte Kanzler Karl Nehammer eine Offensive für Wohnungseigentum an. Wie die „Krone“ erfuhr, wird jetzt ein erstes Modell aus dem Plan in Details erarbeitet. Ein alter Fördertopf soll dafür neue Chancen bieten.
Die jüngste Jugendstudie hat es klar gezeigt: 93 Prozent der jungen Österreicher wollen einmal eigene vier Wände, eine Eigentumswohnung oder ein Einfamilienhaus. „Wir in der Politik haben die Verantwortung, das auch möglich zu machen. In den letzten Jahren ist das aber fast unmöglich geworden“, hält ÖVP-Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm fest - und erklärt auch, wie es gehen soll.
Modell bereits in Prüfung
Neben unterschiedlichen Miet-Kauf-Modellen und der Abschaffung der staatlichen Nebengebühren, wie zum Beispiel der Grunderwerbsteuer auf das erste Eigenheim, soll nun nämlich auch die Absetzbarkeit von Kreditzinsen auf das erste Eigenheim geprüft werden.
„Wir denken aktuell auch über die Absetzbarkeit von Zinsen für das Eigenheim nach. Etwas Ähnliches gab es bereits in der Vergangenheit - allerdings wurde damals entschieden es abzuschaffen, weil dieses Modell sehr bürokratisch war und die positiven Effekte sehr gering waren. Ein neues Modell müsste unbürokratisch sein und wirklich konkret das Eigenheim fördern“, kündigt Finanzminister Magnus Brunner in der „Krone“ an.
Eigentum ist eine Investition in die Zukunft. Wenn junge Menschen fleißig sind und sich etwas aufbauen wollen, dann müssen wir das als Staat unterstützen.
Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP)
Bis zum Jahr 2016 gab es einen Topf für Sonderausgaben, aus dem die Zinsen ersetzt wurden. Das richtige Einreichen und Ausfüllen des Antrags dürfte laut Ministeriumsangaben aber für die Menschen selbst und die Verwaltung wahnsinnig aufwendig gewesen und daher kaum verwendet worden sein. Parallel dazu ist für junge Menschen auch ein weiteres Modell in Arbeit.
Wie berichtet soll jungen Österreichern, die zur Miete mit Kaufoption wohnen, die Mietkosten der ersten fünf Jahre auf den Cent genau vom späteren Kaufpreis abgezogen werden. „Der Plan, die Grunderwerbssteuer für das erste Eigenheim zu streichen, war mit dem grünen Koalitionspartner so leider nicht umsetzbar“, erklärt Plakolm der „Krone“. Als Hebel dafür soll das Genossenschaftsrecht dienen, das in Grundsatzgesetzgebung im Wirtschaftsministerium angesiedelt ist.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.