Frauen mit Migrationshintergrund sind 2022 deutlich seltener erwerbstätig (63,2 Prozent) gewesen als männliche Migranten (75,1 Prozent). Die niedrigste Erwerbstätigenquote gibt es bei Frauen aus Afghanistan, Syrien und dem Irak (25 Prozent), die auch deutlich niedriger liegt als die ihrer männlichen Mitbürger (61,1 Prozent), geht aus einem Medienpapier des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) hervor.
Bei Personen aus den EU-Staaten vor 2004, den EFTA-Staaten oder dem Vereinigten Königreich lag die Erwerbstätigenquote bei 78,9 Prozent und damit wesentlich höher als bei Menschen türkischer Herkunft (62,7 Prozent) oder aus anderen Drittstaaten (63,6 Prozent) und sogar höher als bei Österreicherinnen und Österreichern (76,1 Prozent).
Die hohe Arbeitsmarktintegration von Zugewanderten aus EU-Ländern sei auf ihre Qualifikationen, den leichteren Zugang zum Arbeitsmarkt und die Tatsache zurückzuführen, dass von ihnen überwiegend nur jene länger in Österreich bleiben, die auch Arbeit finden, hieß es vom Integrationsfonds.
Auch Ukrainer in Arbeitslosenstatistik erfasst
Am Donnerstag vermeldete das Arbeitsmarktservice (AMS) die aktuellen Arbeitsmarktdaten: Die Zahl der ausländischen Personen, die arbeitslos gemeldet sind oder sich in AMS-Schulungen befinden, stieg Ende Jänner im Vergleich zum Vorjahresmonat um 14,7 Prozent auf 175.807. Seit Ende April 2023 haben Ukrainer einen völlig freien Arbeitsmarktzugang in Österreich und werden deswegen in der Arbeitslosenstatistik erfasst. Die Anzahl der inländischen Personen, die als arbeitslos vorgemerkt sind oder in Schulung sind, stieg Ende Jänner im Jahresabstand um 3,6 Prozent auf 245.400.
Jobeinstieg soll für Migranten erleichtert werden
Wirtschaftsvertreter beklagen hierzulande weiterhin einen Arbeits- und Fachkräftemangel. Der ÖVP-Wirtschaftsbund erfasst in seinem Stellenmonitor alle Jobportale und verzeichnete im Jänner über 165.000 offene Stellen. Der ÖIF versucht mit einer Reihe an Maßnahmen, Flüchtlingen, Vertriebenen und Zuwanderern den Jobeinstieg zu erleichtern. Unter anderem förderte der Integrationsfonds im Vorjahr rund 66.000 Deutschkursplätze, für heuer wird mit einem ähnlichen Bedarf gerechnet.
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