Wenn neue Technologien für Gänsehaut sorgen: In Ursula Poznanskis neuem Thriller „Die Burg“ verwandelt die KI einen Escape Room in eine tödliche Falle.
Es ist ein ganz eigener Grusel, der einen in Ursula Poznanskis neuem Buch „Die Burg“ befällt - denn immer wieder grätscht bei der Lektüre in Gedanken die Realität hinein: Schlagzeilen von Wahlkampfmanipulationen noch nie da gewesenen Ausmaßes dank künstlicher Intelligenz, Deep-Fake-Pornografie, die durch die neuen Technologien täuschend echt aussieht und, und, und . . . Immer mehr KI-Experten warnen vor Entwicklungen, die der Menschheit über den Kopf wachsen könnten.
Ursula Poznanski hat dieses Horrorszenario der „schönen neuen Welt“ nun in ihren neuen Thriller verpackt. „Ich habe mich bereits vor 14 Jahren in einem Buch mit dem Thema KI beschäftigt, aber damals war vieles noch reine Zukunftsfantasie“, erzählt die österreichische Bestseller-Autorin im „Krone“-Interview.
Ich habe riesigen Respekt vor dieser Technologie
Im vergangenen Jahr recherchierte sie wieder intensiv zu diesem Thema, das längst in unserem Alltag angekommen ist. „Ich habe riesigen Respekt vor dieser Technologie. Einerseits ist es toll, was alles möglich ist, auf der anderen Seite macht mir Sorgen, dass sich da etwas verselbstständigt, das wir nicht mehr einfangen können.“
Genau das passiert in ihrem packenden Thriller, den sie auf einer mittelalterlichen Burg angesiedelt hat. „Ich hatte immer schon eine Schwäche für Burgen. Allerdings bin ich nicht der Typ für historische Romane“, lacht sie. Und so macht sie daraus eben eine topmoderne Festung, in der neue Technologien ein noch nie da gewesenes Escape-Room-Abenteuer versprechen.
Nur die KI kennt den Ausweg
Die Kellergeschoße lassen sich durch künstliche Intelligenz, LED-Wände, Sound- und Geruchseffekte in jede gewünschte Spielewelt verwandeln lässt. Doch gleich beim ersten Testlauf mit Besuchern entwickelt die KI ein Eigenleben mit tödlichen Konsequenzen. Wie steht es schon so unheilvoll auf dem Buchcover: „Die KI kennt den Ausweg. Mitleid kennt sie nicht.“
„Natürlich ist vieles in meiner Geschichte noch überzeichnet“, stellt Poznanski fest. Aber der Grusel liegt eben in diesem „noch“. „Für mich überwiegen momentan die Nachteile von dem, was da noch kommen kann. Schon jetzt fallen so viele auf Fake News rein. Durch KI wird es immer schwerer werden zu unterscheiden, was wahr ist und was falsch. Das ist demokratiegefährdend“, warnt sie. „Ich würde mir wünschen, dass die Menschheit das erste Mal in ihrer Geschichte nicht alles macht, was möglich ist.“
In den Fängen der Falle ihrer „Burg“ kann man ihr da nur recht geben . . .
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