Bekommen Asylwerber zu viel frei verfügbares Geld? Diese Frage ist jetzt in Deutschland entbrannt. Wie wird das in Wien gehandhabt?
Die Krisenherde der vergangenen Jahre haben auch die Asylanträge in die Höhe schnellen lassen. 2015 und 2022 sind hier besonders hervorzuheben. In Österreich kommen Asylwerber bis zur Abklärung des endgültigen Status in die Grundversorgung. Arbeiten dürfen sie in dieser Zeit nicht. Derzeit befinden sich in Österreich insgesamt 70.000 Personen (inklusive geflüchteter Ukrainer) in dieser. Rund 30.000 von ihnen leben in Wien - womit die Bundeshauptstadt den Bärenanteil der Geflüchteten versorgt.
In Wien werden 95 Prozent aller Grundversorgungsleistungen überwiesen. Voraussetzung dafür ist ein österreichisches Bankkonto. Nur in Ausnahmefällen werden Leistungen aus der Grundversorgung überhaupt in bar ausgezahlt.
42 Milliarden Euro für die Heimatländer
Ähnlich werden Geflüchtete auch in Deutschland aufgenommen. Beim Nachbarn wird jedoch ein beträchtlicher Teil der Unterstützung in bar ausgezahlt. Und dort wurde jetzt berechnet, dass geschätzt rund 42 Milliarden Euro pro Jahr in die Herkunftsländer überwiesen werden (siehe Seite 2). Das will man nun mit der Bezahlkarte unterbinden. Und Deutschland stellt sich die Frage: Bekommen Asylwerber zu viel Geld zur freien Verfügung?
bekommen Asylwerber in Wien zur freien Verfügung. Aber auch nur, wenn sie in einer städtischen Unterkunft leben. Der Rest fließt in die Betreuung.
Komplexe Frage
Auch in Österreich ist die Diskussion entbrannt - die Beantwortung der Frage aber nicht so einfach. Denn in der Alpenrepublik wird die Auszahlung der Grundversorgung von den Ländern geregelt. Also muss zuerst die Frage gestellt werden: Was bekommt ein Asylwerber in Wien bzw. welche Kosten fallen pro Kopf an?
Das kostet ein Asylwerber tatsächlich
Die „Krone“ hat es aufgeschlüsselt. Die Kosten hängen in erster Linie von der Unterbringung ab. Ein Asylwerber in einer Privatwohnung kostet am wenigsten (siehe Grafik). Die Unterstützung bei der Miete ist mit 165 Euro gedeckelt. Die gibt es nur nach Vorlage eines Mietvertrags. Wohnt jemand teurer, muss er oder sie das aus eigener Tasche bezahlen. Zudem gibt es noch 260 Euro monatlich für die Verpflegung.
Es gibt drei Modelle
Teurer wird es für den Staat bei der Unterbringung in einem Quartier. Gibt es eine Verpflegung, bekommen Asylwerber pro Monat 50 Euro Taschen- und Freizeitgeld. Die Kosten für Verpflegung und Unterkunft (maximal 25 Euro pro Tag) gehen direkt an den Quartiergeber. Kann dieser von den maximal 25 Euro pro Tag keine Verpflegung finanzieren, springt der Staat mit zusätzlichen 6,50 Euro pro Tag ein. Das Geld bekommen Asylwerber überwiesen. Die teuerste Variante für den Steuerzahler.
Die Unterbringung übernimmt in Wien übrigens der Fonds Soziales Wien (FSW), der die Asylwerber auf die vorhandenen Einrichtungen verteilt.
Fazit: Viel zum Überweisen oder sparen bleibt da nicht wirklich übrig.
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