Der Schock sitzt tief

Bekannter entsetzt: „Hussein hatte 13 Kinder“

Salzburg
03.02.2024 07:27

Fassungslosigkeit und Wut nach den schrecklichen Messerattacken von Salzburg-Lehen. Ein Somalier (34) überlebte den Angriff nicht, der mutmaßliche Täter schweigt beharrlich zu den Vorwürfen. Die Ermittlungen stocken.

Nett sei er gewesen, stets freundlich - und ein viel beschäftigter Vater. „Hussein hatte 13 Kinder“, seufzt ein Bekannter des Mannes und blickt betrübt auf den Gehsteig der Schießstattstraße im Salzburger Stadtteil Lehen.

Genau hier ereignete sich in der Nacht auf Donnerstag eine kaltblütige Attacke - die auch Tage später den Bewohnern Lehens den Schauer über den Rücken laufen lässt. Ein 27-jähriger Somalier stach auf offener Straße einen Landsmann nieder. Hussein überlebte den Messerangriff nicht.

Die Hintergründe der Bluttat sind noch völlig offen. Der mutmaßliche Täter sitzt in Haft, machte bislang aber keinerlei Angaben zu den Vorwürfen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordes. Die Verhängung der U-Haft gilt als Formsache.

Kamera filmte die letzten Minuten des Toten
Bilder aus der Überwachungskamera eines Gebäudes in der Schießstattstraße - sie liegen der „Krone“ vor - zeigen jedenfalls die letzten Minuten im Leben des Somaliers. Es ist zu sehen, wie der mehrfache Familienvater zusammen mit einem Mann gegen 1 Uhr friedlich über den Gehsteig schlendert. Augenblicke später verschwindet das Duo aus dem Bild. Der Begleiter des Opfers rennt nach wenigen Minuten panisch über die Straße. Kurz darauf fängt die Kamera auch ein Bild des mutmaßlichen Messerstechers ein.

(Bild: Tschepp Markus)

Was auf dem Überwachungsvideo nicht zu sehen ist: Der Lehener Mustafa H. fand den stark blutenden Somalier auf der Straße liegend. „Er hatte zwei bis drei Stiche im Rücken, die Klinge steckte noch“, erzählt er der „Krone“. H. wollte Erste Hilfe leisten, doch kurz darauf traf das Rote Kreuz ein.

Was geschah bei der Bluttat im Lehener Park?
Wie berichtet, hatte sich nur wenige Minuten zuvor im nahe gelegenen Lehener Park eine weitere Messerattacke ereignet. Laut derzeitigem Wissensstand dürften sich zwei Gruppen von knapp 15 Syrern zu dem blutigen Streit verabredet haben. Drei Männer wurden verletzt. Ein Opfer liegt mit lebensbedrohlichen Stichverletzungen am Oberkörper auf der Intensivstation.

Die Ermittlungen der Polizei stocken. Die Aussagen der Verdächtigen sind teils höchst widersprüchlich. (Bild: Tschepp Markus)
Die Ermittlungen der Polizei stocken. Die Aussagen der Verdächtigen sind teils höchst widersprüchlich.

Die Ermittlungen gestalten sich höchst schwierig. Die Aussagen der jungen Syrer - sie sind zwischen 17 und 31 Jahre alt - sind teils höchst widersprüchlich. Gegen einen Unbekannten laufen Ermittlungen wegen versuchten Mordes.

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