Die ganze Welt ist auf dem Opernball zu Gast. Oder doch nicht? In den Luxushotels der Stadt merkt man davon wenig, wie ein Rundruf der „Krone“ verdeutlicht. Doch woran liegt es?
Der Wiener Opernball ist der Höhepunkt der Ballsaison. Wer sich dort blicken lässt, für den spielt Geld keine Rolle - oder doch? Wir haben eine Woche vor dem Gesellschaftsspektakel einen Rundruf bei den Ringstraßenhotels gemacht, ob denn noch Zimmer für 8. auf 9. Februar frei sind.
Siehe da: In den besten Häusern Wiens sind noch jede Menge Zimmer frei. Nicht nur das, auch die Suiten wurden uns angeboten. Woran liegt das? Ist der Opernball vielen einfach zu teuer geworden?
Kurzfristig anders überlegt
„Die Vorbuchung für die Opernballnacht ist heuer schlechter als in den Vorjahren“, bestätigt Angelika Ponecz, Hoteldirektorin im Grand Ferdinand. In Gesprächen mit Hotelgästen habe sie herausgehört, dass einige vorgehabt hätten, Karten zu kaufen, es sich jedoch kurzfristig anders überlegt haben. „Möglicherweise sind die Bälle als Ganzes zu teuer geworden“, mutmaßt die Direktorin.
Damit könnte sie richtig liegen. Alleine die Karte für den Opernball schlägt mit 385 Euro zu Buche. Einen Platz am Tisch gibt es ab 110 Euro. Rechnet man die Ausgaben für Speisen, Getränke und das Taxi hinzu, kommt man auf den Preis einer Städtereise. Aber nicht nur der Opernball ist teuer. Karten für den Kaffeesiederball kosten bereits 150 Euro, für den Juristenball 180 Euro.
Die Vorbuchung für die Opernballnacht ist heuer schlechter als in den Vorjahren. Nicht nur im Hotel, auch im Restaurant.
Angelika Ponecz, Hoteldirektorin im Grand Ferdinand
Bild: Florian Weltzer Hotel und Restaurants
Wenig Ballgäste in Hotels
Das Grand Hotel bietet eigene „Alles Walzer“-Packages für Ballgäste an. Mit einer Übernachtung für zwei Personen, Frühstück und 5-Gänge-Dinner. Kostenpunkt: 750 Euro - ohne Ballkarten, versteht sich. Laut General Manager Oliver Geyer ist man nicht ausgebucht, die Buchungslage ähnle jener vom Vorjahr. „Von den Bällen merkt man bei unserer Zimmerauslastung wenig.“
Auch in Restaurants noch Tische frei
Dass die Tanzveranstaltungen generell kein großes Zugpferd für die Hotelindustrie sind, bestätigt auch die Wiener Wirtschaftskammer. „Die meisten Ballgäste kommen aus der Umgebung und benötigen kein Hotel“, erläutert ein Sprecher. Erstaunlich ist aber, dass im Grand Ferdinand, im Gegensatz zu den Vorjahren, für die Opernballnacht noch Tische im Restaurant zu haben sind.
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