Eine beeindruckende Zahl an Antifaschisten marschierte am späten Samstagnachmittag vom AEC Linz über die Nibelungenbrücke in Richtung des Kaufmännischen Vereinshauses. 1600 Demonstranten protestierten lautstark und mit Transparenten gegen den dort stattfindenden Burschenbundball, für den LH Thomas Stelzer (ÖVP) den Ehrenschutz übernommen hatte.
Um 17.30 Uhr hatten sich die Antifaschisten vor dem Ars Electronica Center (AEC) versammelt. Dann setzte sich der Menschenzug in Bewegung. Laut Polizei nahmen etwa 1600 Menschen daran teil (laut Veranstaltern waren es 2500). Nach einer Runde um das Neue Rathaus ging es über die Nibelungenbrücke zum Linzer Hauptplatz und weiter über Taubenmarkt und Landstraße.
Bereits seit zehn Jahren organisiert das Bündnis „Linz gegen Rechts“ diese Demonstration. „Der Burschenbundball ist nicht nur eine Tanzveranstaltung, sondern ein Netzwerkevent, bei dem sich Rechtsextreme und Deutschnationale mit höchsten Vertretern aus Wirtschaft und Politik austauschen. In Deutschland und Österreich gehen Menschen im Zeichen der Demokratie auf die Straße. Auch in Oberösterreich zeigen wir, dass wir Demokratiefeinde nicht tolerieren“, so Bündnissprecherin Eva Reiter im Vorfeld.
Sie kritisiert, dass Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) auch heuer wieder den Ehrenschutz für den Ball - zu dem unter anderem die deutschnationale Burschenschaft Arminia Czernowitz einlud - übernommen habe: „Auch wenn der Landeshauptmann dieses Jahr nicht am Ball teilgenommen hat, hatte er kein Problem damit, ihn mit seinem Ehrenschutz zu unterstützen und sieht keine Notwendigkeit, sich zu distanzieren.“
Ein Großaufgebot an Polizisten begleitete die Demonstranten. Bis Kundgebungsende verlief offenbar alles friedlich, laut Exekutive soll es zu keinen nennenswerten Zwischenfällen gekommen sein.
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