Ein neues Jesus-Christus-Gemälde erhitzt derzeit viele katholische Gemüter in Spanien. Zu hübsch, zu sexy, zu profan und zu kitschig - das sind nur einige der Kritikpunkte an dem Werk des Künstlers Salustiano Garcia Cruz aus Sevilla. In sozialen Netzwerken wird hitzig diskutiert.
„Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit, und von der Notwendigkeit der Geister, nicht von der Notdurft der Materie will sie ihre Vorschrift empfangen“, schrieb der Dichter Friedrich Schiller im Jahr 1793.
Doch in Sachen Religion gilt es, bei der künstlichen Gestaltung sensibel, respekt- wie pietätvoll vorzugehen, um nicht den Eindruck der Gotteslästerung hervorzurufen.
Genau das aber ist im spanischen Sevilla nun passiert - befinden zumindest viele katholische Gläubige. Sie „reiben“ sich an einem Poster, das für Osterfeierlichkeiten in der traditionsreichen Stadt werben soll. Darauf zu sehen: ein Jesus, der viel zu sexy und fesch anmutet.
Jesus ist auf dem Bild mit feinen - vielen sogar zu femininen - Gesichtszügen dargestellt. Das lange, glänzende Haar wallt ihm über die Schultern. Er trägt keine Dornenkrone, nur zwei kleine Wunden an einer Hand und im Brustbereich sind zu sehen. Der Unterleib wird von einem Tuch verhüllt.
„Das könnte auch Popstar sein!“
Vom Leiden Jesu Christi, der am Kreuz hingerichtet wurde, ist hier nichts zu sehen. „Das könnte auch ein Popstar sein“, klagt eine Frau auf X. Das sehen viele ebenso, manche wittern gar Blasphemie.
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Sohn des Künstlers stand Modell
Künstler Salustiano Garcia Cruz nimmt die Kritik gelassen. Sein Sohn sei Modell gestanden und er habe einen Jesus der Auferstehung zeigen wollen, die helle Seite der Karwoche: „Wenn jemand in meinem Bild etwas Schmutziges sieht, dann ist das Folge seiner eigenen Schmutzigkeit, die er auf das Bild projiziert.“
Der Bürgermeister von Sevilla nahm den Künstler und sein Werk in Schutz. „Es gefällt mir, es ist mutig und riskiert etwas“, zitiert ihn die Zeitung „ABC“. Die ganze Aufregung sei doch etwas „künstlich“.
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