Der deutsche Ex-Astronaut Ulrich Walter rechnet mit einer Landung von Menschen auf dem Mars gegen Ende der 2030er-Jahre. Die nächste optimale Konstellation mit der schnellsten Flugroute wäre 2033, doch bis dahin seien die Vorbereitungen laut US-Raumfahrtagentur NASA aber nicht zu schaffen.
Diese optimale Konstellation trete nur alle 15 Jahre ein, sagte der Münchner Professor für Raumfahrttechnik der Deutschen Presse-Agentur dpa. Die nächste gute Chance sei also 2048. So lange wiederum werde die NASA nicht warten wollen, ist Walter, der 1993 mit der US-Raumfähre „Columbia“ ins All flog, überzeugt.
„Wenn man dazwischen fliegen will, geht das theoretisch etwa alle zwei Jahre. Also werden sie vielleicht Ende 2035 oder 2037/38 oder Anfang 2040 fliegen“, sagte Walter. „Das bedeutet aber, dass sie mehr Treibstoff brauchen und eine entsprechend größere Rakete haben müssen.“
Die Tanks könnten auf dem Roten Planeten zurückgelassen werden - als erste Bausteine für Habitate, in denen Menschen leben sollen, längerfristig in mit Regolith - zerbröseltem Gestein - bedeckten Behausungen zum Schutz vor kosmischer Strahlung.
„Weg zum Mars geht nur über den Mond“
Zunächst aber müsse das auf dem Mond erreicht werden. „Der Weg zum Mars geht nur über den Mond, allerdings nicht räumlich.“ Bei den Plänen der großen Raumfahrt-Nationen - neben den USA vor allem China - gehe es nicht darum, noch einmal auf den Mond zu fliegen, „um zu zeigen, wir schaffen es, dort zu landen. Sondern: Wir haben die Technik so weit im Griff, um eine zweieinhalbjährige Mission zum Mars zu überstehen.“
Der Weg zum Mars geht nur über den Mond, allerdings nicht räumlich.
Ex-Astronaut Urlich Walter
Denn: „Wenn da was schiefgeht, muss man sich retten können. Man muss selbst reparieren können, man muss sich medizinisch versorgen können. All das muss funktionieren. Den Beweis dafür, dass man das kann, kann man nur auf dem Mond antreten. Denn zum Mond kann man in drei Tagen hin und in drei Tagen wieder zurückfliegen“, sagte Walter der dpa.
NASA will 2027 wieder am Mond landen
Mit einer ersten bemannten Mondlandung der NASA im Zuge des „Artemis“-Programms werde derzeit für 2027 gerechnet, sagte Walter. „Und dann brauchen sie mindestens acht Jahre, um Habitate aufzubauen und zu zeigen, dass sie das alles im Griff haben.“ China hat angekündigt, bis 2030 bemannt auf dem Mond landen und danach eine Station errichten zu wollen.
Russland sei außen vor, es habe weder das Wissen noch das Geld, so Walter. Auch nicht mit im Rennen um die erste bemannte Landung auf dem Mond seit „Apollo 17“ ist demnach die europäische Raumfahrtagentur ESA. „Die Europäer spielen da überhaupt keine Rolle.“ Die ESA leiste Beiträge zum „Artemis“-Programm der NASA in der Hoffnung, dafür eigene Astronauten mitschicken zu können.
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