Der Kanzler hat ein altes Thema für sich neu entdeckt. Gut möglich, dass das nur wenige mitbekommen haben. Das wäre auch ein Glück für die ÖVP. Es geht nämlich darum, dass Karl Nehammer die famose Susanne Raab beauftragt hat, eine österreichische „Leitkultur“ zu entwickeln.
Was das soll, ist schleierhaft. Nach den Erfahrungen mit Türkis-Schwarz geht es wohl um ein Idealbild, was richtige Österreicher für Musik zu hören haben (Strauss und Gabalier), was man zu essen hat (Schinkenfleckerl und Schnitzel), was man lesen soll (Grillparzer und Brezina).
Das ist natürlich ein rechter Unsinn als Antwort auf die Fragen der Migration. Außerdem haben kluge Köpfe schon vor Jahrzehnten die Frage mit der Leitkultur geklärt: Es geht darum, dass man sich an westliche Werte hält, Staat und Religion auseinanderhalten kann, und so ganz allgemein die Rechte der Menschen respektiert.
Vereinfacht erklärte das einmal Wiens Alt-Bürgermeister Michael Häupl als Hausordnung, an die sich die Leute zu halten haben.
Menge anderer Fragen
Was Ministerin Raab sich da Neues ausdenken soll, ist schleierhaft. Der lächerliche Hokuspokus mit der „Leitkultur“ wäre auch völlig egal, gäbe es nicht eine ganze Menge anderer Fragen: Demnächst streichen Europas Konzerne 80.000 Arbeitsplätze, die Wohnpreise steigen, vielen fehlt hinten und vorne das Geld für den Alltag.
Die Regierung möge daher ihre Restlaufzeit für klügere Ideen nützen. Vielen Dank.
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