Eklat in Relegation

GAK-Fans stürmen nach Gegentreffer Platz in Hartberg

Sport
08.06.2012 23:11
Die Träume des GAK von der baldigen Rückkehr ins Oberhaus sind am Freitagabend auf unrühmliche Art und Weise beendet worden. Beim Stand von 0:3 gegen den TSV Hartberg stürmten Fans des Grazer Traditionsklubs in der 76. Minute das Spielfeld in Hartberg. Die wahrscheinliche Strafverifizierung zugunsten der Oststeirer vorausgesetzt, ist Hartberg nach dem 0:0 im Hinspiel in der kommenden Saison zum dritten Mal in Folge in der Ersten Liga engagiert.

Der GAK, der 2004 noch den ersten Meistertitel bejubelt hatte, 2007 nach dem Konkurs aber in die dritthöchste Liga abgestiegen war, rückte wie erwartet mit einem großen Fan-Kontingent an, das auch einen starken Beginn der "Roten Teufel" sah. Doch Sturm-Leihspieler Luca Tauschmann erzielte in der 19. Minute nach einem Eckball die Führung für die Hartberger.

Nach Seitenwechsel kam es für die Grazer noch schlimmer. Matej Miljatovic (60.) traf erneut nach einem Corner. Als Daniel Rossmann für die Truppe von Trainer Walter Hörmann das 3:0 nachlegte, brannten bei einem Teil der GAK-Anhänger die Sicherungen durch. Rund 40 von ihnen stürmten auf das Spielfeld, Schiedsrichter Markus Hameter beorderte die Spieler in die Kabinen. Rund 150 Polizisten versuchten, die aufgebrachten Fans auf die Tribüne zurückzudrängen. Da sich die Lage allerdings nur langsam beruhigte, brach Hameter die Partie wegen Sicherheitsbedenken ab.

Entscheidung fällt am Montag
Wie der ÖFB noch am späten Freitagabend bekannt gab, wird das Komitee für Cup-Bewerbe unter dem Vorsitz von Robert Sedlacek am kommenden Montag über die Wertung des Relegationsspiels entscheiden. Danach werde ein Verbandsstrafverfahren eingeleitet. Der ÖFB hat im Vorfeld dieses zweite Relegationsspiel in Hartberg als Risikospiel eingestuft und mit Peter Truzla einen Spieldelegierten entsandt.

"Es geht nicht an, dass der Fußballsport von einer kleinen, gewaltbereiten Minderheit in Geiselhaft genommen wird. Derartige Aktionen sind auf das Schärfste zu verurteilen. Der ÖFB muss und wird mit aller Entschiedenheit gegen solche Vorfälle vorgehen", wird ÖFB-Präsident Leo Windtner in der Aussendung zitiert.

Zehn Fans festgenommen
Laut Polizei wurden etwa zehn Personen festgenommen, eine Beamtin verletzt und zahlreiche Sachbeschädigungen im Stadion verzeichnet.

Hartberg, das erst durch die verweigerte Lizenz für den LASK den Fixabstieg abwendete und den Sprung in die Relegation schaffte, wird damit zum Albtraum des GAK: 2009 hatten die Hartberger in der letzten Runde mit einem 6:0-Kantersieg gegen den SAK Klagenfurt noch den Regionalliga-Titel und den Aufstieg fixiert, aufgrund der um zwei Treffer besseren Tordifferenz gegenüber dem punktgleichen GAK.

Horn macht alles klar
Der SV Horn hat sich den erstmaligen Aufstieg in die Erste Liga gegen WSG Wattens erwartungsgemäß nicht mehr nehmen lassen und auch das Relegations-Rückspiel klar gewonnen. Die Niederösterreicher setzten sich am Freitagabend nach dem Auswärts-5:1 im Duell zweier Regionalliga-Meister zu Hause mit 4:0 durch. Die seit der Saison 2006/07 in der Regionalliga Ost spielenden Waldviertler feierten damit nach dem erstmaligen Meistertitel mit dem Aufstieg den nächsten Meilenstein in der 90-jährigen Klubgeschichte.

Die Partie war wegen eines heftigen Gewitters kurz nach Beginn für eine halbe Stunde unterbrochen. Die Fortsetzung geriet auf nassem Untergrund zwar zu einer schwierigen Angelegenheit, trotzdem bekamen die 3.900 Zuschauer eine unterhaltsame Partie geboten. Trotz mehrerer hochkarätiger Möglichkeiten ging es zunächst aber torlos in die Pause. Bei neuerlich einsetzendem Regen dauerte es nach Wiederanpfiff nicht lange, bis die Truppe von Trainer Michael Streiter durch Zulechner (48.) per Kopf in Führung ging.

Wenig später stellte Konrad (56.) die Weichen mit dem zweiten Tor endgültig auf Sieg. Lalic (74.) und Milosevic (90.) erhöhten später sogar noch auf 4:0. Den von Roland Kirchler betreuten Gästen aus Tirol, die vor den Relegationsspielen in der Regionalliga West 30 Spiele ungeschlagen gewesen waren, gelang hingegen nicht einmal der Ehrentreffer.

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(Bild: KMM)



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