Bereits seit einigen Jahren wird an Ideen zum Einsatz digitaler Möglichkeiten im Karwendel getüftelt. Seit 2023 arbeitet eine Mitarbeiterin des Naturparks als „digitale Rangerin“. Seitens des Landes wird das Projekt mit 200.000 Euro unterstützt.
Ein Downhill-Video geht viral, Wanderbegeisterte schwärmen auf einem Tourenportal für einen neuen Steig, den sie entdeckt haben. Die Digitalisierung bietet viele Vorteile, bringt aber auch neue Herausforderungen mit sich. Denn durch die schnelle Verbreitung von „Geheimtipps“ im Internet, werden immer häufiger auch gefährliches Gelände oder Ruhezonen für seltene Tier- und Pflanzenarten von zahlreichen Menschen besucht. Im Naturpark Karwendel wird daher die Besucherlenkung zunehmend digital.
Das Projekt zeigt, dass Digitalisierung alle Lebensbereiche umfasst.
Mario Gerber
Bild: Christof Birbaumer
Technologieförderung vom Land
Abseits von Hinweistafeln und Wegmarkierungen gilt es, auch im Netz vermehrt aktiv zu sein. Dieser und weitere Schwerpunkte sind in einem umfassenden Digitalisierungsprogramm des Naturparks enthalten, das nun als eines der Leuchtturmprojekte der Technologieförderung des Landes mit 200.000 Euro unterstützt wird.
„Das Projekt zeigt, dass Digitalisierung alle Lebensbereiche umfasst. Auch im Naturpark Karwendel hat man sich große Ziele gesteckt und möchte die digitalen Möglichkeiten unserer Zeit für ein modernes Schutzgebietsmanagement nutzen. Der Naturpark nimmt mit seinen Projekten österreichweit eine Vorreiterrolle ein“, betont Digitalisierungslandesrat Mario Gerber.
„Digitale Rangerin“ seit 2023 im Einsatz
Bereits seit einigen Jahren wird an Ideen zum Einsatz digitaler Möglichkeiten im Karwendel getüftelt. Seit 2023 arbeitet eine Mitarbeiterin des Naturparks als „digitale Rangerin“: Neben der klassischen Schutzgebietsbetreuung vor Ort prüft sie beispielsweise auf gängigen Bergsport- und Tourismusportalen sowie Social Media-Plattformen, ob inoffizielle Routentipps zum Klettern, Radfahren oder Wandern veröffentlicht werden. Zudem arbeitet sie mit SeitenbetreiberInnen daran, dass die BesucherInnenlenkung auch im Internet verstärkt zum Thema wird.
Es ist erfreulich, dass neben der Unterstützung aus dem Naturschutzbudget mit der Technologieförderung eine Möglichkeit gefunden wurde, den Naturpark im Bereich Digitalisierung weiter voranzubringen.
René Zumtobel
Mit Fragen der Zeit auseinandergesetzt
„Der Naturpark Karwendel hat sich in seinem Programm bis 2028 mit den aktuellsten Fragen unserer Zeit auseinandergesetzt. Es ist erfreulich, dass neben der Unterstützung aus dem Naturschutzbudget mit der Technologieförderung eine Möglichkeit gefunden wurde, den Naturpark im Bereich Digitalisierung weiter voranzubringen. Insbesondere die Besucherlenkung ist in allen Tiroler Naturparks eine wachsende Herausforderung“, sagt Naturschutzlandesrat René Zumtobel.
Mit Unterstützung der Technologieförderung kann der digitale Fortschritt im 739 Quadratkilometer großen Naturpark nun weiter vorangetrieben werden.
App für Ranger in Planung
Künftig soll zudem eine eigene Ranger App die Arbeit im Naturpark Karwendel effizienter gestalten. Die App soll die internen Arbeitsabläufe erleichtern und das Biodiversitätsmonitoring, die Besucherlenkung sowie die Erhebung von Problemstellen und die interne Kommunikation digital ermöglichen. Anton Heufelder, Geschäftsführer des Naturpark Karwendel, erklärt: „Unser Bestreben ist es, die Herausforderungen der Digitalisierung aktiv anzugehen. Hierfür haben wir ein umfassendes Maßnahmenpaket im Rahmen unseres Digitalisierungsprogramms entwickelt.“
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