Der grüne Vizekanzler Werner Kogler warnt vor Bodenfraß durch die geplante Ostumfahrung von Wiener Neustadt. Der schwarze Stadtchef weist diese Kritik zurück.
Autowaschanlage, Kfz-Werkstatt, Küchenstudio, Mietgaragen – das sind nur einige der Betriebsansiedelungen, die in den letzten zehn Jahren bei der Abfahrt der S4 in Wiener Neustadt entstanden sind. Hier soll bekanntlich die geplante Ostumfahrung andocken, mit welcher der sogenannte Ring um die Stadt geschlossen wird.
Grüne Kritik
„Wiener Neustadt wird zu Recht ,Betonhauptstadt‘ genannt“, klagt die grüne Stadträtin Selina Prünster. Das Ackerland, das hier noch übrig ist, sei eines der fruchtbarsten. Es sei zwar noch nicht verbaut, kritisiert wird jedoch trotzdem, dass sich die Stadtregierung hier ein Hintertürl offen gelassen habe. „Das heißt, wenn alles andere versiegelt ist, dann greifen sie trotzdem diese fruchtbaren Äcker an“, so Prünster.
Ein Initiativantrag mit 1800 Unterschriften von jungen Leuten wurde bereits eingebracht. „Mit dem Wunsch, genau diese Böden hier zu schützen“, so Prünster.
Auch der grüne Landtagsabgeordnete Dominic Hörlezeder wünscht sich in dieser Sache mehr Sensibilisierung. Er plädiert für eine Leerstandsabgabe für ungenutzte Betriebsgebäude. Diese solle nach drei Jahren Leerstand fällig werden.
Auch Vizekanzler warnt
Verstärkung hat man sich vom grünen Vizekanzler Werner Kogler geholt. Er warnt: „Je mehr versiegelt wird, umso größer wird auch die Gefahr von Hochwasser“. Und: „Bald werden wir keinen Quadratmeter mehr für den Anbau von Erdäpfel haben!“
Stadtchef weist Kritik zurück
Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) hält dagegen, die Stadt bekenne sich zu einer „flächensparenden Entwicklung“. Die Grünen würden nur „die Bevölkerung verunsichern“.
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