Mutmaßlich wollte sie ihren „Ex“ mit Gift umbringen - er erblindete. Ein Psychiater stuft Bernadette H. nun als „hochgefährlich“ ein.
Das Lügen ist in der Persönlichkeitsstruktur von Bernadette H. verankert – ein psychiatrisches Gutachten bestätigt nun das, was der absurde Giftkrimi von Aderklaa (NÖ) schon vermuten ließ. Denn Ausgedachtes und Realität scheinen bei der 31-Jährigen schnell zu verschwimmen.
Abgesehen von den widersprüchlichen Angaben bei der Polizei zu der Methanolvergiftung und Erblindung ihres „Ex“ Andreas F., dem mutmaßlichen Mordanschlag kurz danach und einer fingierten Messerattacke, scheint sie auch die restlichen Männer in ihrem Leben an der Nase herumgeführt zu haben: Einem Verflossenen luchste sie 8800 Euro für eine Abtreibung und eine Operation ab – „Ich glaube gar nicht mehr, dass sie schwanger war. Sie hat mir viel erzählt ...“, berichtet der nun in seiner Zeugenvernehmung. Einer anderen Affäre habe sie indes erzählt, sie könne keine Kinder mehr bekommen, da sie nicht mehr lange zu leben habe und eine Chemotherapie machen müsse.
Beschuldigte bestellte bereits Immobilienmakler
Diese zahlreichen Beziehungen verliefen parallel zu der Liaison mit Andreas F. – der die 31-Jährige aus Liebe als Alleinerbin in seinem Testament einsetzte. Sein Vermögen beläuft sich auf immerhin drei Millionen Euro.
Zum Zeitpunkt des Gutachtens saß meine Mandantin schon länger in Untersuchungshaft. Daher ging es ihr sehr schlecht.
Anwalt Sascha Flatz zum psychiatrischen Gutachten
Bild: zVg
Wohl auch das Motiv für die Anschläge auf den damals 40-Jährigen. „Ich wurde von Bernadette H. im Frühling 2022 telefonisch kontaktiert – mit dem Ersuchen, ob ich mir das Anwesen ansehen könne, das sie in Glinzendorf geerbt habe“, so ein befreundeter Immobilienberater, der nicht ahnen konnte, dass es sich um den Vierkanthof des durchaus lebendigen Andreas F. handelte. Und so türmen sich die Lügen rund um die 31-jährige Mutter, die Ende letzten Jahres sogar ihre erst zehnjährige Tochter mit Briefen aus ihrer Zelle in Korneuburg zur Falschaussage bei der Polizei anstiften wollte.
Aufgrund dieses Gutachtens ist es klar, warum uns die Beschuldigte von Anfang an mehr Lügen präsentiert hat, als es Atome im Universum gibt.
Opfervertreter Arthur Machac zu der psychiatrischen Einschätzung
Bild: Peter Grotter
Psychiater sagt: „Sie ist hochgefährliche Frau“
Mythomanie – die krankhafte Lügensucht, ortet Psychiater Peter Hofmann: „In der Gesamtbetrachtung ist eine kombinierte Persönlichkeitsstörung mit dissozialen narzisstischen und histrionischen Anteilen zu diagnostizieren.“ Das mache die sonst so unscheinbare Frau hochgefährlich – und zu einem Fall für ein forensisch-therapeutisches Zentrum.
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