Beute in Bordell

Bankräuber muss nun drei Jahre enthaltsam sein

Oberösterreich
06.02.2024 11:34

Nach einem Banküberfall verprasste Mühlviertler Türke den Großteil der durchaus üppigen Beute im Laufhaus. Heute stand er in Linz vor Gericht und fast drei Jahre Enthaltsamkeit, sprich Haft (nicht rechtskräftig) aus. Da bleibt nur die Erinnerung an die umtriebigen Abenteuer.

Ausflüge ins Freudenhaus - die er mit einem Überfall finanziert hatte - kann sich ein 23-jähriger Mühlviertler Türke für die kommenden drei Jahre abschminken. Außerdem muss er der überfallenen Bank 15.482, Euro Schadenersatz leisten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Der Bankräuber beim Prozess am Dienstag (Bild: Markus Schütz)
Der Bankräuber beim Prozess am Dienstag

Flucht zu Fuß
Am 23. Oktober des Vorjahres war der Schwertberger auf die Idee gekommen, die Raiba-Filiale in seinem Heimatort zu überfallen. Schwarz bekleidet und mit einem Rasiermesser bewaffnet, hatte er zwei Bankmitarbeiterinnen bedroht, nachdem er übers Kassapult gehechtet war. Die geschockten Bankerinnen stopften das greifbare Bargeld, nachgezählt genau 14.970 Euro, in einen mitgebrachten Müllsack, und der Räuber lief samt Beute zu Fuß davon.

Unerwarteter „Beifang“ bei Fahndung
Die Flucht gelang vorerst. Während der Fahndung machte die Polizei aber einen unerwarteten „Beifang“. Im 41 Kilometer entfernten Ottensheim fiel den Beamten ein Kastenwagen mit ungarischem Kennzeichen auf. Darin war zwar keine Raubbeute versteckt, aber 31 Migranten, darunter zehn Kinder, wurden zusammengepfercht aufgefunden. Der Schlepper, ein Afghane, ist inzwischen zu einer Haftstrafe verurteilt worden.

Fast ganze Beute in einer Woche verjuxt
Der Bankräuber wiegte sich derweil in Sicherheit. Obwohl er später Geldnot als Tatmotiv angab, begann er, den neuen Reichtum mit beiden Händen auszugeben - vorzugsweise mit leichten Mädchen. In Hotels und in Bordellen brachte er binnen etwa einer Woche fast die gesamte Beute durch.

Sondereinheit stürmte Räuber-Wohnung
Denn als die Cobra seine Wohnung in Schwertberg stürmte, war von den beinahe 15.000 Euro so gut wie nichts mehr übrig. Dafür hatte es der Räuber den Ermittlern leicht gemacht, ihn endgültig zu überführen: Er hatte die Bekleidung und die Bewaffnung, die er beim Überfall getragen und verwendet hatte, aufgehoben. 

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