In Österreich ist seit kurzem ein neuer Impfstoff gegen das Dengue-Fieber zugelassen. Dafür sind noch zwei Teilimpfungen nötig. Brasilianische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben jetzt positive Ergebnisse zu einem Impfstoff veröffentlicht, der nur einmal verabreicht werden muss.
Es handelt sich um einen Lebendimpfstoff aus Viren, die durch eine genetische Veränderung abgeschwächt wurden. Das staatliche brasilianische Butantan Institut in São Paulo hat die genauen Zwei-Jahres-Ergebnisse seiner Forschung jetzt im „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht. Daran nahmen insgesamt 16.235 Menschen im Alter zwischen zwei und 59 Jahren teil. Mehr als 10.000 von ihnen erhielten die Vakzine, die übrigen ein Placebo.
Schützt zu 90 Prozent
Dabei zeigte sich, dass die Schutzrate bei den 18- bis 59-Jährigen bei 90 Prozent lag. Bei Kindern war der Impfstoff eine Spur weniger wirksam. Zudem war die Wirksamkeit bei Dengue-Viren vom Subtyp 1 (89,5 Prozent) höher als bei jenen vom Subtyp 2 (69,6 Prozent). Fälle der Erkrankung durch die Subtypen 3 und 4 wurden nicht beobachtet. Der Impfstoff habe sich sowohl bei Personen mit bereits überstandener Erkrankung als auch bei jenen ohne Vorgeschichte als sicher erwiesen, teilten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit.
Das Dengue-Fieber, das unter anderem von Tigermücken und Gelbfiebermücken verbreitet wird, ist vor allem in Südostasien und Lateinamerika verbreitet. Weltweit gibt es etwa 390 Millionen Erkrankungen und bis zu 50.000 Todesfälle. Brasilien erlebt derzeit einen schweren Ausbruch. In den ersten vier Wochen des Jahres sind in dem südamerikanischen Land 217.841 wahrscheinliche Fälle registriert worden, das sind dreimal so viele Fälle wie im gleichen Zeitraum 2023.
In Österreich meldepflichtig
Mögliche Symptome sind schmerzhafte Muskeln und Gelenke, starke Kopfschmerzen, Erbrechen und plötzlich auftretendes hohes Fieber. In Österreich ist die Tropenkrankheit meldepflichtig. Ein Impfstoff mit zwei Teilimpfungen ist seit Ende 2022 zugelassen, allerdings gibt es bisher keine allgemeine Empfehlung für Reisende in Endemiegebiete.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Brasilien hoffen, dass ihr Vakzin 2025 zugelassen werden. Sie gehen davon aus, dass der Impfstoff auch gegen Viren der Subtypen 3 und 4 wirksam sei.
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