Es ist bereits das zweite Mal, dass der Opernball ohne Moderator Alfons Haider über die Bühne gehen wird. Die einen sind froh, die anderen nehmen dem ORF den Austausch mit Andi Knoll noch immer übel. Haider selbst sieht es realistisch, wie er im krone.tv-Talk erzählt: „Man kommt nicht auf die Welt, um dann 60 Jahre lang eine Sendung zu moderieren.“ Für die 24 Jahre sei er aber ewig dankbar: „Die kann mir niemand mehr wegnehmen.“
Während die ÖVP beim Wiener Opernball mit Bundeskanzler Karl Nehammer und einigen Ministern vertreten sein wird, macht sich der grüne Koalitionspartner eher rar. Statt Vizekanzler Werner Kogler wird Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer von den Grünen anwesend sei. Die SPÖ wurde zumindest im vergangenen Jahr durch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig repräsentiert.
„Staatsball ist eine Pflichtübung“ Selten sind am Opernball aber FPÖ-Politiker zu sehen. Stört das? „Mir persönlich fehlt ein Herbert Kickl überhaupt nicht. Ich glaube, es wird dort keiner weniger zuschauen. Wenn der Herr Kickl nicht dort ist, ist es auch nicht seine Aufgabe. Ich glaube, dass der Kanzler und die Regierungsmitglieder auch nicht wirklich freiwillig hingehen. Das ist der Staatsball und es ist eine Pflichtübung. Die Kür ist eine andere. Es gehört dazu.“
Dennoch habe Haider als Staats- oder Regierungschef „ein ungutes Gefühl“, wenn er an Herbert Kickl denke. Würde er diesen, wie zuvor von Bundeskanzler Nehammer und EU-Spitzenkandidaten der Grünen, Lena Schilling, ebenso als rechtsextrem bezeichnen? „Wer bin ich, um das festzustellen?“ Dafür gebe es einen Verfassungsschutz. Dennoch fände er es auch falsch, „wenn wir jetzt einfach nur einen Politiker herausgepickt und gesagt wird, um den zu verhindern, müsst ihr uns wählen.“
Alfons Haider im krone.tv-Talk
(Bild: krone.tv)
Laut Haider würden die Menschen auf Ansagen warten. „Sie wollen hören, warum man jemanden wählen soll und was sie anders machen als ihre Konkurrenten. Nicht nur diese lapidare Aussage, dass es ein Kampf zwischen zwei Persönlichkeiten um den Kanzlersessel ist.“ Versprochen wurde bereits vieles, „aber Papier ist geduldig“.
„Dann gute Nacht, Europa“ Persönlich wünsche sich Haider vor allem, dass die Kriege ein Ende finden. „Was da passiert, tagtäglich, das ist eine Lunte, die brennt. Das brennt ja überall.“ Es sei nicht nur die Hamas und die Palästinenser und die Israelis. „Da ist viel mehr dahinter, der Iran und die anderen Milizen. Die Großmächte werden ihre Spielchen spielen und wir haben einen Krieg in Europa. Das beunruhigt mich sehr.“ Vor allem die Wahlen in Amerika sieht Haider als entscheidend an. „Wenn dann Europa auf einmal über Nacht dasteht und sich selbst alleine schützen muss, dann gute Nacht. Das wird nicht lustig.“
Das ganze Interview mit Alfons Haider sehen Sie im Video oben.
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