SUV-Rekord in NÖ

Städter lieben Wucht und Stärke auf vier Rädern

Trend der Zukunft? In Paris müssen SUV-Lenker fürs Parken jetzt mehr bezahlen.

(Bild: Michel Euler)

Spritpreisen und Parkplatznot zum Trotz: Der Anteil von „geländegängigen“ Modellen an den neu angemeldeten Pkw hat sich in Niederösterreich binnen weniger Jahre enorm erhöht. Vor allem Autolenker in urbanen Flachlandregionen fahren voll auf SUV ab. 

Wer mehr Platz beansprucht, soll auch mehr zahlen – SUV-Lenker müssen künftig in Paris höhere Parkgebühren berappen. Ein Trend? Wenn es einer ist, dann kostet er Besitzern wuchtiger Karossen in Niederösterreich offenbar nur ein Schulterzucken.

SUV-Anteil verdoppelt
Denn Größe und Stärke auf vier Rädern stehen hier hoch im Kurs: Mit 43 Prozent der Neuzulassungen war im Vorjahr der SUV-Anteil an den Neuwagen im weiten – und großteils recht flachen – Land so hoch wie nie zuvor. Seit 2015 hat sich dieser Wert nämlich glatt verdoppelt.

Regionale Unterschiede
Dass in den Bergregionen des Bezirks Scheibbs eine Vorliebe für „geländegängige“ Motorisierung besteht, ist verständlich. Hier liegt der SUV-Anteil an den neuen Pkw bei 48,2 Prozent. Das ist der höchste Wert im größten Bundesland. Die niedrigste SUV-Dichte weist mit 39,5 Prozent allerdings der Bezirk Neunkirchen auf, wo es stellenweise ebenfalls recht gebirgig ist.

„Geländegängig“ durch die Stadt
Gebirgig - das trifft auf Klosterneuburg und Wiener Neustadt wohl eher nicht zu.  Trotzdem setzen hier 46 beziehungsweise 44,7 Prozent der Autokäufer auf SUV. In dieser Liga spielt auch Waidhofen an der Ybbs mit. In der Landeshauptstadt St. Pölten sind es „nur“ 41,7 Prozent der Neuwagenbesitzer, die auf höheren Radstand und viele PS unter der Motorhaube setzen. In Krems und Schwechat liegen die Werte in einer ähnlichen Größenordnung.

Urbane SUV-Dominanz
Die absoluten Zahlen der Autoanmeldungen in untermauern die urbane SUV-Dominanz: Spitzenreiter ist der Bezirk Mödling mit 2995 bulligen Neuwagen im Vorjahr, gefolgt vom Bezirk Baden mit 1354. Ebenfalls die 1000er-Marke bei neu zugelassenen SUV und Geländewagen knackten im vergangenen Jahr die Bezirke Amstetten, Tulln, Korneuburg, Gänserndorf und St. Pölten.

Wiener sind noch SUV-verrückter
Ein statistisches Detail, das schmunzeln lässt: Die Wiener fühlen sich auf der Höhenstraße offensichtlich schon im Hochgebirge. Im Bereich Innere Stadt liegt dort der SUV-Anteil an den Neuwagen jedenfalls höher als in sämtlichen Städten und Bezirken Niederösterreichs - nämlich bei sagenhaften 54 Prozent