Faschings-Höhepunkte

Buntes Spektakel in der Montfortstadt

Vorarlberg
07.02.2024 10:05

Die fünfte Jahreszeit ist im vollen Gange, zu den Highlights zählt der internationale Faschingsumzug in Feldkirch. Hierzulande hat das närrische Treiben eine lange Tradition.

Bunt, laut und ausgelassen - so lässt sich der internationale Faschingsumzug in der Montfortstadt beschreiben, der am vergangenen Wochenende über die Bühne ging. Über 70 Gruppen aus Österreich, Liechtenstein, der Schweiz und Deutschland nahmen an dem närrischen Spektakel teil.

Von Samstag bis Sonntag belebten Mäschgerle, Guggamusiken und verschiedene Fasnachtgruppen die Feldkircher Innenstadt und sorgten für Unterhaltung. Das Großevent wurde von der Spältabürger Faschingsgilde organisiert, auf deren Einladung rund 2500 Teilnehmer aus dem Vierländereck erwartet wurden. Zahlreiche Zuschauer aus dem ganzen Land hatten sich daher am Sonntag in den Gassen der Altstadt eingefunden, um dem Narrenumzug beizuwohnen. Die kleinen Mäschgerle freuten sich besonders über die Süßigkeiten, die von zottigen Fabelwesen und fröhlich tanzenden Hexen großzügig verteilt wurden.

Die Guggamusiken: Sie sind nicht gerade für ihre subtile Musizierweise bekannt. (Bild: Bergauer)
Die Guggamusiken: Sie sind nicht gerade für ihre subtile Musizierweise bekannt.
Viel eher setzen die vielköpfigen und kostümierten Bands auf einen ordentlichen Lautstärkenpegel. (Bild: Bergauer)
Viel eher setzen die vielköpfigen und kostümierten Bands auf einen ordentlichen Lautstärkenpegel.

Narrenfest schon im Mittelalter gefeiert
Der Feldkircher Faschingsumzug ist eines der Highlights der fünften Jahreszeit im Ländle und wird dementsprechend gefeiert, bevor dann am Aschermittwoch die Fastenzeit beginnt. Sogenannte Narrenfeste wurden bereits im mittelalterlichen Europa begangen. Die derzeit älteste bekannte literarische Erwähnung der „Fasnaht“ datiert aus dem Jahr 1206 und findet sich im Versroman „Parzival“ des Minnesängers Wolfram von Eschenbach.

Er beschreibt darin, wie die Frauen rund um die Burg der Grafen von Hirschberg-Dollnstein am Donnerstag vor Aschermittwoch groteske Spiele und Tänze aufführen und sich verkleiden. Die Bezeichnung Fasnacht stammt vom mittelhochdeutschen „vastnaht“ und bezieht sich auf den Vorabend der Fastenzeit.

Weitere Faschingstermine

Bezau Faschingsumzug: Samstag, 10. Februar, 9.30 Uhr
Hörbranzer Faschingsumzug: Samstag, 10. Februar, 13.30 Uhr
Götzner Fasnachtumzug: Samstag, 10. Februar, 14 Uhr
Raggal Faschingsumzug: Samstag, 10. Februar, Dorfzentrum, 14 Uhr.
Bregenz Faschingsumzug: Sonntag, 11. Februar, 14 Uhr
Satteins Faschingsumzug: & 40 Jahre Schwarzhornnarra Sattaas: Sonntag, 11. Februar, 9.30 Uhr
Partenen Faschingsumzug: Sonntag, 11. Februar, 13.30 Uhr.
Bludenz Jöriumzug: Sonntag, 11. Februar, Altstadt, 14 Uhr
Alberschwende Umzug: Montag, 12. Februar, ab 10 Uhr.
Schruns Montafon Kinderfasching: Montag, 12. Februar, 14 Uhr
Frastanz Schaaner Ried Fahren: Montag, 12. Februar, 19.30 Uhr
Schruns Traditioneller Faschingsumzug: Dienstag, 13. Februar, 14 Uhr
Meiningen Kinderumzug: Dienstag, 13. Februar, 14 Uhr
Dornbirn Haselstauden Faschingsumzug: Dienstag, 13. Februar, 14 Uhr
Schwarzach Umzug, Dienstag, 13. Februar, Marktplatz, 12 Uhr.
Lech Kinderfasching: Dienstag, 13. Februar, Kirchplatz, 13.30 Uhr.

Die letzte Ausschank vor der Fastenzeit
Der vor allem in Österreich und Bayern gebräuchliche Begriff Fasching geht auf das Wort „vaschang“ zurück und erklärt sich als „Fastenschank“, also der letzte Ausschank alkoholischer Getränke vor der Fastenzeit. Im deutschen Raum wurde insbesondere im ausgehenden 14. und 15. Jahrhundert Fasnacht gefeiert. Um diese Zeit trat auch der „Narr“ als Symbol der Vergänglichkeit mehr in den Vordergrund.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde von Seiten der Obrigkeit immer wieder versucht, das närrische Treiben und die „Mummerei“ zu verbieten, um schwer zu steuernden Exzessen vorzubeugen - allerdings mit wenig Erfolg. Während der Zeit der Reformation stellte man die strenge, vorösterliche Fastenzeit vermehrt in Frage, und somit verlor die Fasnacht als ihr ausgelassenes Gegenstück an Sinn. Besonders in den protestantisch geprägten Regionen Europas gerieten daraufhin viele Bräuche in Vergessenheit.

In Österreich, der Schweiz, dem Elsass, Bayern und Baden-Württemberg erhielten sich jedoch manche Traditionen. In den 1990er Jahren kam es allgemein zu einem regelrechten Fasnachtsboom, die Gilden und Zünfte erlebten einen neuen Aufschwung.

Gruselige Masken und kuschelige Kostüme (Bild: Bergauer)
Gruselige Masken und kuschelige Kostüme
Im Gegensatz zu anderen Bundesländern herrscht im Hochfasching in Vorarlberg vielerorts Ausnahmezustand. (Bild: Bergauer)
Im Gegensatz zu anderen Bundesländern herrscht im Hochfasching in Vorarlberg vielerorts Ausnahmezustand.

Seitdem werden vielerorts jährlich wieder bunte Umzüge und ausgelassene Feste veranstaltet. Bis am Dienstag vor Aschermittwoch hat man in zahlreichen Gemeinden des Landes noch Gelegenheit, selbst am närrischen Treiben teilzunehmen.

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