Die jüngst von ÖVP-Innenminister Gerhard Karner lancierte Bezahlkarte für Asylwerber nach deutschem Vorbild stößt bei NGOs auf wenig Gegenliebe. Ablehnung kam etwa von Caritas-Generalsekretärin Anna Parr, die sie als „stigmatisierend und diskriminierend“ kritisierte.
Auch Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser findet die Diskussion entbehrlich: Seit Tagen werde über ein Problem diskutiert, „das es nicht gibt“.
Bargeld für Asylwerber
Asylwerber wären ohne Bargeld von einigen Bereichen ausgeschlossen, argumentierte Parr gegenüber Kathpress: „Das ist eine Bevormundung und auch eine Einschränkung der Selbstständigkeit, die darüber hinaus auch die Integration in unsere Gesellschaft mindert.“ Zudem wäre Bargeld für viele Bereiche des öffentlichen Lebens „unabdinglich“ wie bei Schulausflügen oder Einkäufen auf Flohmärkten oder in kleineren Geschäften.
„Rein parteipolitisch motivierte Strategie“
Nicht nachvollziehen kann Parr das Argument, dass damit Überweisungen in Heimatländer unterbunden würden. Schließlich sei die Summe der erhaltenen Leistungen viel zu gering. In die gleiche Kerbe schlug auch Moser. Die Beträge seien so klein, dass Asylwerber überhaupt nichts nach Hause schicken könnten. Moser sah in der Debatte eine „rein parteipolitisch motivierte Strategie“.
ÖVP-Länder dafür, SPÖ-Länder dagegen
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) hatte ausgehend von den Plänen einer Bezahlkarte für Flüchtlinge in Deutschland auch die Diskussion in Österreich eröffnet. Dem Innenminister schwebt hierzulande ebenfalls ein Prozedere vor, das den Zugang zu Barleistungen einschränkt. Unterstützung kam dafür etwa aus schwarz geführten Ländern. Die roten Länder zeigen sich ablehnend.
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