Russland hat am Dienstag das ukrainische Gebiet Charkiw mit Raketen angegriffen. Dabei ist in einem Hotel ein zwei Monate altes Baby ums Leben gekommen. Die Mutter des Kindes wurde nach offiziellen Angaben verletzt.
„Drei Frauen, 21, 28 und 39 Jahre alt, wurden mit Explosions- und Splitterverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert, darunter auch die Mutter des getöteten Kindes“, teilte der Militärgouverneur der Region Charkiw, Oleh Synjehubow, am Dienstag auf seinem Telegram-Kanal mit.
„Terroranschlag gegen Zivilisten“
Das dreistöckige Gebäude in der Siedlung Solotschiw, rund 20 Kilometer von der Grenze zu Russland entfernt, stürzte durch den Treffer ein. Synjehubow sprach von einem „weiteren Terroranschlag gegen Zivilisten“.
Abwehrraketen für Luftschläge eingesetzt
Beschossen worden sein soll die Ortschaft nordwestlich von Charkiw mit umfunktionierten Luftabwehrraketen vom Typ S-300. Russland setzt diese Raketen in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine regelmäßig zum Beschuss von Bodenzielen ein. Die an Russland grenzende Region Charkiw ist eine der am schwersten vom Krieg getroffenen Regionen in der Ukraine.
Synjehubow berichtete von Artillerie- und Granatwerferangriffen auf 20 weitere Ortschaften in dem Gebiet. Zudem habe es Luftangriffe gegeben. Die von Synjehubow in diesem Zusammenhang genannten Orte liegen im Landkreis Kupjansk, in dem die russischen Truppen von Osten her vorrücken. Den strategisch wichtigen Eisenbahnknotenpunkt am Ufer des Oskil-Flusses hat die ukrainische Armee im Zuge ihrer Gegenoffensive im Herbst 2022 befreit. Nun wollen die russischen Kräfte Kupjansk zurückerobern.
Drohnen über Belgorod abgefangen
Die russischen Streitkräfte haben unterdessen nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau sieben ukrainische Drohnen über der russischen Grenzregion Belgorod abgefangen. Keine Drohne habe ihr Ziel erreicht. Der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, erklärte, es gebe keine Verletzten oder Toten. Allerdings hätten herabfallende Trümmer der zerstörten Drohnen vier Häuser in der Stadt Gubkin beschädigt.
Belgorod und andere Regionen an der Grenze zur Ukraine werden immer wieder von den ukrainischen Streitkräften beschossen. Die Angriffe gelten vor allem der russischen Militär- und Verkehrsinfrastruktur.
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