Vor Parlamentswahl
Tote bei Anschlägen auf Politikerbüros in Pakistan
In Pakistan sind am Mittwoch mindestens 26 Menschen bei Anschlägen ums Leben gekommen. Die Explosionen ereignete sich einen Tag vor den Parlamentswahlen in der Nähe der Büros von Wahlkreiskandidaten. Beide Kandidaten waren zum Zeitpunkt der Tat nicht vor Ort.
Laut der Polizei und des Informationsministers der Provinz Belutschistan ereignete sich die erste Detonation etwa 100 Kilometer von der Grenze zu Afghanistan entfernt, im Distrikt Pishin. Dabei wurden mindestens 14 Menschen getötet und mehr als 30 weitere verletzt. Der zweite Anschlag wurde in der Stadt Sayfullah verübt. Dabei wurden laut Polizei zwölf Menschen getötet und neun verletzt.
Ein Behördensprecher ging von gezielten Angriffen aus. Die erste Explosion sei von einer installierten Bombe an einem Motorrad ausgelöst worden. Zunächst reklamierte keine Gruppe die Anschläge für sich. Sowohl die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) als auch die pakistanischen Taliban und Separatistengruppen sind in der Provinz aktiv. Die pakistanischen Taliban hatten erst kürzlich in einem Statement angekündigt, die Wahlen trotz Ablehnung nicht anzugreifen.
Kein uneingeschränkter Zugang zu Informationen
Die Menschen in Pakistan wählen am Donnerstag ein neues Parlament. Etwa 600.000 Sicherheitskräfte sollen die Wahlen laut dem Innenminister schützen. Militant-islamistische Gruppen verüben seit einiger Zeit vermehrt Anschläge. Um die Wahrscheinlichkeit am Wahltag zu senken, werde möglicherweise das Internet gedrosselt, teilten die Behörden mit.
Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International warnten vor einem solchen Schritt. Der uneingeschränkte Zugang zu Informationen sei ein Menschenrecht, hieß es. Behörden müssten das für freie, faire und inklusive Wahlen gewährleisten.
Fairer Wahlgang?
Insgesamt können mehr als 240 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner ihre Stimme abgeben. Das Innenministerium hatte am Dienstag angekündigt, das Internet in einigen Regionen möglicherweise zu drosseln. Die Sicherheit des Urnengangs solle gewährleistet werden, hieß es. Die Regierung hat den Zugang in der Vergangenheit unter anderem beschränkt, um gegen die Opposition im Land vorzugehen.
Ob der Wahlgang fair ist, ist ohnehin fraglich. Ex-Premier und Kricket-Legende Imran Khan ist inhaftiert, Anhängerinnen und Anhänger seiner Oppositionspartei dürfen nur als Unabhängige antreten. Als Favorit geht der dreifache Premier und Großindustrielle Nawaz Sharif ins Rennen.
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