Aufregung in Saalfelden im Pinzgau: Haus und Hof der Familie Zehentmayr wurden am Mittwochmorgen zwangsgeräumt. Nach einem Aufschub im August rollte der Gerichtsvollzieher mit einer Räumungsfirma an, um Hab und Gut zu beschlagnahmen. Ein Eilantrag, die Räumung zu stoppen, wurde am Dienstag abgelehnt.
Seit den frühen Morgenstunden ist auf dem Hof von Friedrich Zehentmayr und seiner Schwester Regina am Schloss Lichtenberg in Saalfelden Trubel: Hausrat, Geräte und Tiere werden ausgeräumt und in weiße Transporter verladen. Die Familie hatte am Dienstag einen Antrag auf Aufschiebung der Räumung gestellt - vergebens. Sessel, Kochgeschirr und einen Kompressor trug eine Räumungsfirma unter der Aufsicht der Polizei aus dem Haus. Das Landesgericht Salzburg beschloss am Dienstag die Räumung in einem eiligen Verfahren.
Die Familie selbst war zur Zeit der Räumung nicht am Hof, weil bei der 40-jährigen schwangeren Freundin von Friedrich Zehentmayr am Morgen die Wehen einsetzten. „Die Familie ist völlig am Ende“, berichtet Karin Dollinger, SPÖ-Landtagsabgeordnete. Sie setzte sich für die Familie ein und hat keinerlei Verständnis für das Vorgehen. Sie vermutet, dass die gerichtlich angeordnete Zwangsräumung unrechtmäßig passierte. „In Deutschland und auch bei uns laufen noch mehrere Gerichtsverfahren“, sagt sie.
Friedrich und seine Schwester Regina Zehentmayr hatten einen Berg Schulden, den sie nicht begleichen konnten. Regina Zehentmayrs Hälfte des Hofs wurde mithilfe eines Masseverwalters bereits an einen deutschen Investor verkauft (die „Krone“ berichtete). Der plante dort laut Dollinger ein Chalet-Dorf, was die Behörden aber nicht genehmigten. Wie es weitergeht, weiß Friedrich Zehentmayr nicht. Derzeit konzentriert er sich auf seine Partnerin und den baldigen Familienzuwachs.
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