Betreten verboten

Grazer Schloßberg-Sperre lässt Hochzeit platzen

Steiermark
08.02.2024 06:30

Just während der Semesterferien darf Grazer Wahrzeichen nicht betreten werden. Kopfschütteln bei Unternehmen und Opposition über städtische Kommunikation.

Nein, so richtig mit Ruhm bekleckert, hat sich die Stadt Graz bei der Kommunikation mit ihren Bewohnern in letzter Zeit nicht. Von der Neugestaltung der Zinzendorfgasse über die Heinrichstraße bis zur Neutorgasse - wenn man es höflich formulieren will, besteht im Dialog mit der Bevölkerung noch Luft nach oben. Jetzt setzte es den nächsten Bauchfleck.

Die traumhafte Aussicht vom Uhrturm kann während der Semesterferien nicht genossen werden. (Bild: Sepp Pail)
Die traumhafte Aussicht vom Uhrturm kann während der Semesterferien nicht genossen werden.

Durch Zufall von Sperre erfahren
Wie berichtet, werden am Schloßberg 44 marode Bäume gefällt - aus diesem Grund ist dieser just in den Semesterferien für drei Tage gesperrt. Davon betroffen sind auch alle Einrichtungen am Berg, was vielerorts für Unverständnis sorgt. „Als ich am Dienstag per Zufall von der Sperre erfahren habe und fragen wollte, in welchem Ausmaß das uns betrifft, hat man mich im Kreis geschickt. Erst kurz vor 17 Uhr hab ich eine Mail bekommen“, schüttelt Biljana Abadzic, Chefin vom Aiola Upstairs, den Kopf.

Sie ist vor allem ob der Kurzfristigkeit und des „Drüberfahrens“ verwundert. „Dass dieser Baumbestand nicht passt, hat ja jeder gesehen. Nur das jetzt so durchzuziehen, ist ein Wahnsinn. Wir haben ja mehr als 30 Mitarbeiter. Außerdem hätten wir am 20. Februar auch eine Hochzeit gehabt - aber das ist den Verantwortlichen offenbar völlig egal.“

Plan wackelt
Und: Der Hubschrauber kann (logischerweise) nur bei Schönwetter fliegen - gibt es das nicht, wird die Aktion verschoben. Planungssicherheit sieht anders aus. Andere Betriebe wie das Schloßberg Restaurant oder der Biergarten haben aktuell (bedingt durch die Revision der Schloßbergbahn) ohnehin geschlossen.

Markus Huber, Geschäftsführer ÖVP-Graz. (Bild: ÖVP Graz)
Markus Huber, Geschäftsführer ÖVP-Graz.

„Was hier passiert ist, ist symptomatisch für die Politik von Judith Schwentner. Es wird irgendetwas entschieden, was direkte Auswirkung auf die Menschen hat, nur werden die wieder einmal nicht miteinbezogen“, poltert ÖVP-Geschäftsführer Markus Huber in Richtung grüner Vizebürgermeisterin und legt, einmal in Fahrt, gleich nach: „Dass hier neben den Gastronomen  auch noch ein Paar betroffen ist, das wegen Schwentners Inkompetenz sogar die Hochzeit verschieben muss, ist eigentlich unfassbar. Noch typischer ist allerdings, dass man dann von Seiten der Bürgermeisterin keine Verantwortung übernehmen will und die heiße Kartoffel an Stadtrat Eber und von dort an die Holding weitergereicht wird. Die Verantwortlichen müssen jetzt eine zufriedenstellende Lösung für das betreffende Paar finden.“

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