In der Neuauflage des Prozesses um zwei Bekannte des Wien-Attentäters überraschte einer der beiden Männer mit seiner aktuellen Tätigkeit. Der wegen terroristischer Vereinigung verurteilte 23-Jährige ist derzeit Zivildiener. Und arbeitet ausgerechnet bei der Flüchtlingshilfe.
Nicht mehr wegen Beihilfe zum Mord - davon wurden sie rechtskräftig freigesprochen -, sondern wegen terroristischer Vereinigung standen zwei Bekannte des Wien-Attentäters erneut vor Gericht. Sie waren mit ihm in der gleichen Chatgruppe, die salafistische Inhalte teilte.
Ich bin Zivildiener. Im Flüchtlingsdienst.
Der Angeklagte im Prozess
Das Ersturteil aus dem Terrorprozess (je 24 Monate teilbedingt) war vom OGH wegen Formalfehlern aufgehoben worden. Jetzt lautet es 18 bzw. 21 Monate teilbedingt. Den unbedingten Teil saßen der 24-Jährige und der 23-Jährige bereits in U-Haft ab.
Besuchte Wien-Attentäter am Tag der Tat
„Ich bin Zivildiener. Im Flüchtlingsdienst“, überrascht der Jüngere beim zweiten Rechtsgang im Landl. Er hatte den Wien-Attentäter am Nachmittag des Tattages am 2. November 2020 noch in der Wohnung besucht, um ihm ein Buch zurückzubringen.
Konkret ist er jetzt in einer Flüchtlings-Beratungsstelle der Diakonie Österreich in Wien tätig. Laut APA wusste man dort zwar nichts von seiner früheren IS-Nähe. Aber: „Man ist sehr zufrieden mit ihm und lobt ihn in den höchsten Tönen.“ Werbung für den Islam habe der 23-Jährige bisher nicht betrieben, auch sei er nicht unmittelbar in der Arbeit mit Geflüchteten eingesetzt: „Er sitzt am Empfang“, so eine Diakonie-Sprecherin.
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