Schock in Würnitz (NÖ): Drei Männer überfielen Dienstagnacht ein Ehepaar und attackierten die Frau mit einer Eisenstange. Einer der Verdächtigen wurde vom Hausbesitzer angeschossen.
Eisiger Wind blies in dieser Nacht durch den Ort Würnitz im Bezirk Korneuburg (NÖ). „Crazy“ und „Lilli“ - die beiden Hunde von Isabella Knoll zuckten komplett aus, liefen verstört im Haus herum und bellten. Die 54-Jährige konnte sich nicht erklären, warum.
Hunde spürten es
Es war kurz vor Mitternacht, Wetterkapriolen waren ihren Vierbeinern bis dato egal. Doch diese Nacht sollte anders verlaufen. Und die Tiere haben es gespürt. Denn es schlichen dunkle Gestalten durch die Gärten und schlugen schlussendlich um 1 Uhr in der Früh skrupellos in der Nachbarschaft zu.
Ich konnte kurz nach der Tat mit meinem Mandanten sprechen. Er hat in Notwehr gehandelt, nachdem seine Frau attackiert worden war.
Peter Philipp, renommierter Rechtsanwalt
Ehepaar schlief zu dem Zeitpunkt
Sie drangen in das Haus eines betuchten, zu dieser Zeit schlafenden Ehepaares ein. Der Familienhund schlug Alarm, woraufhin die Frau munter wurde und Nachschau hielt. Dabei ertappte sie das Trio auf frischer Tat, woraufhin die 50-Jährige postwendend mit einer Eisenstange attackiert und verletzt wurde. Durch den Lärm erwacht, eilte ihr der Ehemann zu Hilfe. Auch er wurde umgehend von den Kriminellen angegriffen. Der 71-Jährige gab daraufhin einen Schuss aus seinem Revolver (dieser ist legal, denn er hat eine Waffenbesitzkarte) auf die Eindringlinge ab und schoss die Räuber in die Flucht.
Einer der drei Täter wurde dabei getroffen und brach im Garten zusammen. Den anderen beiden gelang die Flucht, allerdings ohne Beute. Der Verletzte - es soll sich um einen Rumänen handeln - wurde im Landesklinikum operiert und festgenommen. „Sein Zustand ist stabil“, sagt Johann Baumschlager von der Landespolizeidirektion NÖ.
Die Opfer erlitten einen schweren Schock
Nun sind die Ermittler der Tatort- und Raubgruppe des Landeskriminalamts NÖ am Zug. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, derzeit werden die Spuren gesichert. Die 50-Jährige wurde im Spital ambulant versorgt, beide Opfer erlitten durch die dramatische Home Invasion einen schweren Schock. Die Fahndung nach den beiden flüchtigen Tätern verlief bislang erfolglos.
Beim „Krone“-Lokalaugenschein wenige Stunden nach dem Horror-Erlebnis für das Weinviertler Ehepaar war der Tatort hermetisch von Polizisten abgeriegelt. Die Opfer verbarrikadierten sich im Haus, in dem bereits vor ein paar Wochen eingebrochen worden sein soll, erzählt eine Nachbarin.
Nachbarn sind geschockt
Der Schock in Würnitz sitzt jedenfalls tief. „Wir leben hier in einer kleinen Gemeinde“, sagt Zita Lackermayer. Sie zeigt auf den Kirchturm mitten im Ort, erzählt davon, dass hier noch nie etwas Schlimmes passiert sei. „Und jetzt das!“ Tatsächlich gab es jedoch vor exakt 14 Jahren einen bewaffneten Raubüberfall auf die örtliche Raiffeisenbank-Filiale. Die Angestellte kam damals mit dem Schrecken davon - die Opfer des fatalen Einbruches zum Glück ebenso. Der 71-jährige Schütze muss sich wohl dennoch vor dem Richter verantworten.
Lackermayer versteht die Welt nicht mehr und sagt mit ihren 84 Jahren ganz klar: „Ich hätt ihn nicht angeschossen, sondern erschossen.“
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