8.2.2024: Seit Donnerstagmorgen wurde im Bezirk Braunau (OÖ) nach einer abgängigen Person gesucht. Wie die „Passauer Neue Presse“ berichtete, handelt es sich um die Vize-Chefredakteurin der „Süddeutschen Zeitung“ und ehemalige „Standard“-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid (53). Die Suche wurde in der Nacht vorerst abgebrochen.
UPDATE vom 9.2.: Alexandra Föderl-Schmid wurde lebend gefunden.
Der Dienstwagen der bekannten Journalistin und gebürtigen Mühlviertlerin war nach Informationen der „Krone“ am Parkplatz des Übergangs Neue Grenze in Simbach (Bayern) gegenüber von Braunau entdeckt worden. Darin befanden sich Redaktionsunterlagen der „Süddeutschen Zeitung“.
Auch Fußspuren wurden beim Wagen gefunden. Ein Zeuge will gegen 7 Uhr früh beobachtet haben, wie eine Frau im nahen Kirchdorf am Inn in der Nähe des Wagens unterwegs war.
Mehr als 100 Helfer im Einsatz
Zuletzt soll die Vermisste mit ihrem Bruder telefoniert haben. Donnerstagfrüh wurde dann in und um Braunau eine große Suchaktion mit mehr als 100 Helfern gestartet. Feuerwehren aus Oberösterreich und Bayern wurden von Polizeikräften unterstützt.
Die Suche musste bei Einbruch der Nacht vorerst abgebrochen werden, wie die „Krone“ am Abend erfuhr. Es gab allerdings Berichte, wonach weitere Gegenstände der Gesuchten gefunden worden seien.
Eine der prominentesten Journalistinnen Österreichs
Alexandra Föderl-Schmid hat eine steile Journalismus-Karriere hinter sich, die 53-jährige gebürtige Oberösterreicherin arbeitete 27 Jahre lang für den „Standard“, wobei sie 2007 als erste Frau zur Chefredakteurin einer österreichischen Tageszeitung aufstieg. 2017 verließ sie Wien, um zunächst als Israel-Korrespondentin für die „SZ“ und seit 2020 als stellvertretende Chefredakteurin der deutschen Zeitung zu arbeiten.
Plagiatsvorwürfe und Rückzug
Föderl-Schmid sah sich mit öffentlichen Plagiatsvorwürfen konfrontiert. Die „SZ“ hatte erst am Montag bekannt gemacht, dass sich die Vize-Chefredakteurin deshalb vorübergehend aus dem Tagesgeschäft zurückziehe und eine externe Kommission mit der Prüfung beauftragt worden sei.
Die Zeitung machte außerdem bekannt, dass Föderl-Schmid die Uni Salzburg gebeten habe, ihre 1996 eingereichte Doktorarbeit zu überprüfen. Hintergrund ist eine Prüfung von „Plagiatsjäger“ Stefan Weber. Das Portal „Nius“, dessen prominentester Journalist der ehemalige „Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt ist, war Auftraggeber Webers.
Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person sich in einer psychischen Ausnahmesituation befinden, wenden Sie sich bitte an die Telefonseelsorge unter der Telefonnummer 142. Weitere Krisentelefone und Notrufnummern finden Sie hier.
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